Brüggen Bei Dohmen rollen die Bagger für Rewe
Brüggen · Containerweise wird derzeit der Bauschutt vom Gelände des ehemaligen Autohauses Dohmen in Bracht abtransportiert. Die alten Werkstätten werden abgerissen, um Platz zu machen, für einen großen Rewe-Markt.
Etwa drei bis vier Wochen wird der Abriss der Hallen auf dem Gelände an der Kaldenkirchener Straße in Bracht noch dauern. Das ist eine vorsichtige Schätzung, die Andreas Herzog vom Abbruchunternehmen Herzog aus Mönchengladbach ausspricht. Denn was man alles findet, wenn man an einer so großen Baustelle mit dem Abriss beginnt, weiß man vorher nie. Der rückwärtige Teil des 7500 Quadratmeter großen Geländes ist inzwischen komplett abgeräumt. Dort liegt nun auch die Priorität für den Abriss, dort soll der Markt gebaut werden. 90 Stellplätze werden vor dem Markt, zur Kaldenkirchener Straße hin, angelegt. Von der Straße aus fahren die Kunden künftig auf den Parkplatz.
Vor Weihnachten soll der Markt eröffnen. "Das Gebäude hochzuziehen geht relativ schnell", sagt Matthias Schmitz, Expansionsleiter bei der Rewe Group für die Region West. Dann gehe es an den Innenausbau, und das sei aufwendig. Denn das 2200 Quadratmeter große Gebäude, mit einer Verkaufsfläche von 1600 Quadratmeter, wird als "Green Building" gebaut. Das zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es kein CO2 verbraucht: Das Gebäude, so Schmitz, verfügt weder über einen Gas- oder Fernwärmeanschluss noch über eine Ölheizung.
Die Abwärme der Kältemaschine wird durch Wärmerückgewinnung dazu genutzt, den Markt zu heizen. Für den Bau selbst werden möglichst schadstoffarme oder sogar schadstofffreie Baustoffe verwendet, viel Holz wird eingesetzt. Große Fenster im oberen Teil sorgen dafür, dass die Kunden bei Tageslicht einkaufen können. Sei erst die Technik drin und der Innenausbau abgeschlossen, gehe es mit dem Einräumen "ruckzuck", sagt Schmitz.
Wenn der Markt steht, ist damit ein langwieriges Projekt abgeschlossen. Ende 2011 nahmen Schmitz und der heutige Eigentümer der Fläche, Michael Dohmen, erstmals Kontakt auf. "Da gab es schon die Idee, den Standort aufzugeben, weil die Auflagen von Opel geändert wurden, man hätte vieles erneuern müssen. Weil der Standort in Lobberich moderner und neuer war, entschied sich mein Bruder, in Lobberich weiterzumachen." Und Schmitz war im Zuge der Diskussion um die Ansiedlung eines Edeka-Markts in Brüggen auf das Grundstück von Dohmen in Bracht gestoßen. "Wir haben festgestellt, dass Brüggen gut versorgt, Bracht aber unterversorgt ist." Auch wenn es in Kaldenkirchen und Brüggen Rewe-Märkte gebe, sei das Potenzial für einen eigenen Rewe-Markt in Bracht da, ist Schmitz überzeugt: "Wo sollen die Brachter jetzt einkaufen?"
Häufig errichtet ein Investor einen Supermarkt und verpachtet ihn an ein Unternehmen. In Bracht ist das nicht so. Michael Dohmen verpachtet die Fläche an Rewe, und Rewe baut den Markt als Investor selbst. Das, sagt Schmitz, sei auch in der Geschichte des Unternehmens relativ neu, "das machen wir erst seit ein paar Jahren". Das Grundstück am Ausgang der Königstraße findet Schmitz genau richtig. "Früher hat man gesagt: ,Bau am Ortsausgang, am besten auf der rechten Seite'", erzählt Schmitz. "Wir wollen aber lieber in die Ortskerne, dorthin, wo die Menschen wohnen. Das Gelände ist für die meisten Einwohner zu Fuß erreichbar, es liegt an der Hauptdurchgangsstraße. Ideal."
Wer mit dem Rad kommt, wird neben dem Eingang einen überdachten Fahrradstellplatz finden. Autostellplätze werden drei Meter breit angelegt, damit Eltern bequem die Kleinen aus dem Kindersitz holen können. Den Markt übernimmt Ralf Stücken, der seit 2006 den Rewe-Markt in Brüggen führt, seit 2012 auch den Markt am Kranenbachcenter in Amern.
