Brüggen Brüggens Bürgermeister tauft Göttin aus Stein mit Sekt

Brüggen · Im Schatten der Burg Brüggen liegt eine neue Skulptur von Bildhauer Uwe Meints. Die Steindame heißt Freya

 Bürgermeister Frank Gellen bei der "Taufe" mit Künstler Uwe Meints, Gewinner Reiner Schüttler und dem Team von Immobilien Elbers.

Bürgermeister Frank Gellen bei der "Taufe" mit Künstler Uwe Meints, Gewinner Reiner Schüttler und dem Team von Immobilien Elbers.

Foto: Busch

Etwas fülliger ist die Dame aus Stein, die auf der Wiese rechts hinter dem Burgtor in Brüggen ruht. Zuletzt war die da noch namenlose Skulptur, die der Brüggener Bildhauer Uwe Meints schuf, in einer Ausstellung in Berlin zu sehen. Jetzt hat sie einen Namen: Freya. Der Name ist das Ergebnis eines Preisausschreibens: Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Immobilien-Büros Elbers wurde ein Preisausschreiben veranstaltet. Einige Einsendungen waren eher spaßiger Natur, etwa "Die Loreley von der Schwalm". Gewonnen hat Reiner Schüttler, der "Freya" vorschlug. Sein Preis: ein von Meints geschaffener Rabe aus Ton für den Garten.

Die Steindame wurde aus belgischem Kalkstein gefertigt. Vorläufig ruht sie noch auf Holzsockeln, die auf der Wiese stehen. "Petit Granit" sei typisch für die Region, erklärte der Bildhauer jetzt bei der "Taufe" der Skulptur. Häufig werden Fensterbänke aus diesem Material eingebaut.

Ein Jahr lang hat Meints an der liegenden Dame gearbeitet. Eine Bekannte von ihm stand (oder besser: lag) ihm dafür Modell. "Die Figur ist zu 98 Prozent dem Original nachempfunden", so der Künstler.

Brüggens Bürgermeister Frank Gellen (CDU) "taufte" nun die Skulptur auf den Namen "Freya" - mit etwas Sekt, den er der Steindame über den Körper goss. "Der Platz ist gut gewählt", stellte Gellen sichtlich erfreut fest. Und die Figur passe mit ihrem Namen gut zur Burg.

Eines fehlt der Dame aus Stein: ein Bauchnabel. "Frauen haben bei meinen Figuren nie einen Bauchnabel", erklärte Meints. Für ihn verkörperten die weiblichen Figuren keine menschlichen Wesen, sondern eher Göttinnen oder übermenschliche Wesen. "Die Ambivalenz der Weiblichkeit drückt sich darin aus", so Meints. Man könne "Freya" als eine Verkörperung von Mütterlichkeit betrachten, ebenso wie als Mahnung gegen den Schlankheitswahn.

Meints ist seit 40 Jahren als Bildhauer tätig und beschäftigt sich mit dem Bild der Frau in der Geschichte und Mythologie. Vier Jahre unterrichtete er an der Steinmetzschule bei Leipzig. Das Immobilienbüro Elbers ist in Brüggen Nachbar von Meints' "Rabenwelt" an der Klosterstraße. "Wir hatten den Eindruck, dass Uwe Meints ein wenig mit seiner Kunst zu kurz kommt", begründet Christa Elbers ihr Engagement.

(bigi)
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