Viersen FDP: Schulische Inklusion fährt vor die Wand

Viersen · Tief besorgt zeigt sich der schulpolitische Sprecher und Vorsitzende der Viersener FDP, Dr. Frank a Campo, über den Stand der schulischen Inklusion an den Viersener Schulen und Kindertagesstätten: "Der im Jugendhilfe-Ausschuss vorgelegte Sachstandsbericht zeichnet ein alarmierendes Bild. Beklagt werden seitens der Schulen ganz klar die fehlenden personellen Ressourcen, die zu geringe Zahl pädagogischer Hilfsmittel und ein Mangel an Differenzierungsräumen." Der Liberale warnt davor, dass die schulische Inklusion sehenden Auges vor die Wand gefahren werde. Die Viersener Zustände sind dabei kein Einzelfall. Eine kürzlich im Auftrag des VBE durchgeführte Lehrerbefragung zur inklusiven Beschulung kommt zu dem Ergebnis: "Die Schulwirklichkeit ist bestimmt durch fehlendes Fachpersonal an Regelschulen, zu große Lerngruppen, Mangel an passenden Klassenräumen, nicht vorhandene Barrierefreiheit, ungenügende Vorbereitung der Lehrer auf inklusives Unterrichten."

"Die Landesregierung gestaltet die Pädagogik nicht nach den Bedürfnissen der Kinder", kritisiert a Campo. "Im Schuljahr 2014/15 wurden in fast der Hälfte der in Viersen beantragten Fälle keine Gelder für sonderpädagogische Förderung bereitgestellt - die Ablehnung wurde begründet mit der Kassenlage."

Die Stadt kann nach Meinung der FDP an dieser Situation kaum etwas ändern. Allerdings machen es die neuen Bestimmungen für die Antragstellung auf Förderbedarf nach Ansicht der Freidemokraten notwendig, Eltern bei der Antragstellung und vor allem auch in deren Vorfeld noch intensiver zu unterstützen. "Es ist die Landesregierung, die handeln muss", fordert der FDP-Chef. "Es geht um die Chancen und Zukunft unserer Kinder."

(jon)
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