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Viersen Filmdreh in der Dülkener Volksbank

Viersen · Der Viersener Nicolas Heinzel und seine Freunde haben ihren neuen Actionfilm "The First Day" in Dülken gedreht - einen Film mit Banküberfall. Den hielten einige Kunden für echt und riefen die Polizei, die Entwarnung gab.

Donnerstag, 19 Uhr, in der Dülkener Geschäftsstelle der Volksbank am Neumarkt. Vier mit Skimasken vermummte Männer stürmen in die Bank. Bewaffnet mit Maschinengewehr, Totschläger und Schraubenzieher nehmen sie Kunden und Mitarbeiter als Geiseln und brechen den Tresor auf. Plötzlich lacht eine Geisel laut - die Spannung löst sich auf. "Die Szene müssen wir nochmal drehen!", ruft Nachwuchsregisseur Nicolas Heinzel (16). Die Räuber verlassen die Bank und machen sich für einen erneuten Überfall bereit.

An vier Tagen filmt Heinzel gemeinsam mit seinen Freunden und Helfern "The First Day", einen Kurzfilm über den ersten Arbeitstag eines jungen Mannes in einer Bank. Darin erhält der junge Mann einen Anruf: Die Bank solle überfallen werden. Als er seinen Kollegen davon erzählt, nehmen sie ihn nicht ernst. Dann rennt der junge Mann in den Schalterraum, sieht einen Gangster eine Geisel nehmen und stürzt sich mutig in eine Schlägerei. Erst danach erzählt man ihm, dass der Überfall fingiert ist.

Die meisten der Kunden, die die Volksbank während der Dreharbeiten betreten, schauen amüsiert und neugierig zu, wie die Jugendlichen ihren Film drehen. Einige halten den Überfall aber für real und rufen tatsächlich die Polizei. Heinzel und seine Freunde haben die Beamten vorab informiert, so dass sie die Kunden beruhigen können. Hans-Willi Pertenbreiter, Marketingleiter der Bank, hat das Projekt von Heinzel von Anfang an unterstützt: "Wir fanden, dass Nicolas und seine Freunde eine nette Truppe sind und die Chance bekommen sollten ihr Projekt zu realisieren. Deshalb haben wir ihn hier filmen lassen. Außerdem kannten wir Nicolas bereits vorher und wussten, dass er seine Sache gut macht." Natürlich habe man nicht mittags drehen lassen können, da es zu dieser Zeit zu viel Kundenverkehr gebe. "Aber nach offiziellem Arbeitsende geben wir den jungen Leuten gern die Möglichkeit, ihren Film zu drehen", erklärt Pertenbreiter.

Für die Dreharbeiten haben Heinzel und seine Freunde einen großen Teil der Volksbank-Filiale zum Filmset umgebaut. In einem Büro werden die Darsteller geschminkt. In der Mitte der Filiale steht ein großer Kameraschwenkarm. Damit können die jungen Filmer die gesamte Bank mit einer einzigen Kamerafahrt abdecken.

Professionelles Equipment haben sich die Jugendlichen teilweise geliehen. Bei den Dreharbeiten laufen die etwa 25 Darsteller, Kameraleute und Mitarbeiter durcheinander und lachen. Doch sobald die Filmklappe fällt, konzentrieren sie sich auf ihre Aufgaben.

Fünfmal wird die Überfallszene gedreht, dann sind alle zufrieden. Felix Cremers (16), der die zweite Kamera hält und schon häufiger mit Heinzel gefilmt hat, erklärt, dass das Filmen am Set nur einen geringen Teil der Arbeit ausmacht: "Für uns war die meiste Arbeit die Organisation und Planung im Vorfeld. Und natürlich das Schneiden im Nachhinein. Wir haben dann um die vier Stunden Filmmaterial und müssen daraus einen Film machen, der nur fünf Minuten dauert. Das Filmen hier am Set ist eigentlich der einfachste und auch spaßigste Teil der Arbeit", erläutert der junge Hobbyfilmer.

Dass so ein Dreh eine Menge Freude macht, merkt man den Darstellern an. Lukas van den Beek (17), einer der Bankräuber, hatte schon zuvor in den Filmen von Nicolas Heinzel mitgespielt: "Mir macht das einfach Spaß hier beim Dreh. Es passieren immer unvorhergesehene Dinge, und so kommt es oft zu lustigen Situationen." So auch, als einer der Bankräuber die Geiseln zu zaghaft zur Ruhe mahnt. Von hinten wird gefordert: "Du musst ,Halt die F...' brüllen, so richtig asozial! Du bist doch schließlich ein Bankräuber!" Wie gut dem Darsteller das gelungen ist, soll in einigen Wochen zu sehen sein: Dann will Nicolas Heinzel den Film auf seinem Youtube-Kanal veröffentlichen.

(leab)
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