Brüggen Flüchtlingshilfe mit neuer Leitung

Brüggen · Nach zwei Jahren legt Thomas Hinz die Koordination der Flüchtlingshilfe in Brüggen in andere Hände. Der Pfarrer der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in Bracht geht nach Essen.

 Pfarrer Thomas Hinz (2.v.l.) verlässt nach 15 Jahren die Region und geht nach Essen. Zwei Jahre lang hat er die Flüchtlingshilfe in der Gemeinde Brüggen koordiniert. Rund 25 Ehrenamtler kümmern sich in der Gemeinde um Asylsuchende.

Pfarrer Thomas Hinz (2.v.l.) verlässt nach 15 Jahren die Region und geht nach Essen. Zwei Jahre lang hat er die Flüchtlingshilfe in der Gemeinde Brüggen koordiniert. Rund 25 Ehrenamtler kümmern sich in der Gemeinde um Asylsuchende.

Foto: Ahlen

Reinhold Fester übernimmt die Koordination der Flüchtlingshilfe in der Burggemeinde. Der 73-Jährige tritt damit in die Fußstapfen von Pfarrer Thomas Hinz (55), der die evangelisch-freikirchliche Gemeinde in Bracht verlässt. 15 Jahre war Hinz dort tätig, zwei Jahre koordinierte er die Flüchtlingsarbeit. Jetzt geht es nach Essen, und Hinz legt die Arbeit für die Asylsuchenden in andere Hände. Festers Motivation? "Es muss ja einer machen", sagt er lächelnd. Aber man sieht ihm an, dass er es gerne macht - und dass er weiß, dass die Flüchtlingsarbeit in Brüggen schon viel bewegt hat.

Die Flüchtlingshilfe in der Gemeinde ist nicht an eine Institution gebunden. Ehrenamtler, die sich über den "runden Tisch" gefunden haben, organisieren sie gemeinsam. 2014 hatte Bürgermeister Frank Gellen (CDU) an den "runden Tisch" geladen, um Ideen für die Flüchtlingsarbeit in der Gemeinde zu sammeln. Rund 25 Ehrenamtler kümmern sich inzwischen um die Flüchtlingshilfe. Sie haben verschiedene Aufgaben übernommen. Einige sind für die Sprachförderung zuständig, andere koordinieren die Sachspenden, sortieren gespendete Dinge und geben sie aus. Die größte Gruppe sei die Beratungsgruppe, sagt Fester.

Die Flüchtlingshilfe in Brüggen sei "langfristiger geworden, als wir alle am Anfang gedacht haben", sagt Pfarrer Hinz rückblickend. Bereits ein halbes Jahr bevor die Flüchtlingshilfe aus dem "runden Tisch" hervorging, hatten Mitglieder seiner Gemeinde begonnen, in einer Unterkunft in Bracht die ersten Flüchtlinge zu besuchen. "Und wir waren von der freundlichen Aufnahme dort begeistert", sagt Hinz. Inzwischen laufe die Zusammenarbeit mit den Ämtern gut, "vor allem mit dem Sozialamt der Gemeinde", betont Hinz. Manchmal gebe es zwar unterschiedliche Ansichten, doch man komme immer gut zusammen. "Das Sozialamt muss natürlich zum Beispiel zunächst einmal für ein Dach über dem Kopf und ein Bett sorgen - wir können dann sagen, dass etwas nicht zusammenpasst oder eine Unterbringung nicht geeignet ist", erklärt er.

Sein Nachfolger Fester blickt optimistisch in die Zukunft: "Wir bekommen demnächst auch stundenweise Unterstützung durch zwei Sozialarbeiter", erzählt er. Eine Kraft vom Sozialdienst katholischer Männer werde sich speziell der Arbeit mit den Flüchtlingsfrauen in Bracht widmen. Von der Diakonie komme ein Sozialarbeiter, der vor allem auch Dolmetscher-Tätigkeiten übernehmen soll, da seine Muttersprache Arabisch ist.

Den größten Zeitaufwand für die Ehrenamtler nehme die Beratung und Begleitung der Flüchtlinge ein, berichtet Fster: "Die Menschen brauchen Hilfe beim Ausfüllen von Formularen." Manchmal gehe es auch bis zur Hilfe bei einer Klage, wenn jemand als Asylbewerber abgelehnt wurde.

(hah)
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