Niederkrüchten Kinder werden von Fremden angesprochen

Niederkrüchten · Eine Sechsjährige wurde am Montagnachmittag gegen 15 Uhr in Overhetfeld, in der Nähe des Abzweigs Venekoten, aus einem grünen Auto heraus von zwei Männern angesprochen. Dies bestätigt die Polizei.

Fremde locken Kinder an: Tipps von der Polizei
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Foto: Ahlen

Inzwischen wurde den Beamten ein zweiter Fall gemeldet: Fast um die gleiche Uhrzeit wurde am Dienstag ein Neunjähriger aus einem türkisfarbenen Auto in der Nähe der Grundschule in Elmpt von einem Mann angesprochen. Ob es einen Zusammenhang gibt, ist unklar.

Zu den möglichen Motiven können die Ermittler nichts sagen - von einem einfachen "Nach dem Weg fragen wollen" bis zu einer geplanten Entführung ist alles denkbar. Vielleicht war es nur die Dummheit, dass Erwachsene nach dem Weg fragen wollten und sich ein Kind als Ansprechpartner aussuchten. "Erwachsene können Erwachsene fragen", sagt Gesa Brouwer-Ebner, bei der Polizei im Kreis Viersen zuständig für Kriminalprävention und Opferschutz. Eltern fragen sich nun, was sie tun können, um ihr Kind zu schützen. Wie verhält es sich in solch einer Situation richtig?

"Prävention ist Teil der Erziehung, ständig", sagt Brouwer-Ebner. Gerade wenn man an die Gefahr des sexuellen Missbrauchs denke, sei es wichtig, Kinder altersgemäß aufzuklaren: "Sie müssen auch wissen, dass man niemandem ansehen kann, ob er gut oder böse ist."

Was die Ansprache aus einem Auto heraus angeht, sollten Kinder dazu erzogen werden, niemals an ein Auto heranzutreten, wenn sie herangewunken werden - schon gar nicht einsteigen, wenn die Eltern es nicht ausdrücklich erlaubt haben. Auch nicht, wenn es sich um Bekannte handelt. Das Mädchen habe am Montag richtig gehandelt, so Brouwer-Ebner: "Weglaufen und zu Hause alles erzählen."

Und wenn der Weg von der Schule nach Hause noch weit ist? "Eltern sollen den Schulweg mit ihren Kindern gemeinsam abgehen, ihnen diesen Weg einschärfen und mit ihnen gucken, ob es irgendwo 'Hilfsinseln' gibt. Vielleicht ein Geschäft, die Wohnung von Freunden, wo man hingehen kann, um sich Hilfe zu holen", sagt die Polizistin.

Die Polizei gehört dem Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen an. Er bietet für Kitas und Grundschulen Elternabende zu diesem Thema an. In den dritten und vierten Klassen gehört Vorbeugung zum Unterricht, etwa mit dem Theaterstück "Mein Körper gehört mir".

(hah)
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