Viersen Kirchengemeinde unerreichbar

Viersen · Seit 1. Dezember hat die evangelische Kirchengemeinde Süchteln kein Internet

Gestern ist Nicole Hoffmann aus dem evangelischen Gemeindebüro der 3000 Mitglieder starken Kirchengemeinde Süchteln der Geduldsfaden gerissen. Sie setzte sich hin und schrieb einen Brief an die Geschäftsführung von Vodafone. Betreff: "Brandbrief - Evangelische Kirchengemeinde Süchteln seit einer Woche ohne Internet!" Mailen konnte sie das Schreiben nicht, stattdessen hat sie ihren Brief aufs Fax gelegt. "Seit 1. Dezember haben wir keine Internetverbindung", erklärt Hoffmann. "Das Problem haben wir noch am selben Tag Vodafone mitgeteilt, aber auch nach unzähligen Telefonaten hat sich nichts getan."

Dabei fing es eigentlich ganz gut an. Vodafone versprach, gleich am 2. Dezember einen Techniker vorbeizuschicken. "Es erschien ein Telekom-Techniker, der feststellte, dass das Problem bei Vodafone liege", berichtet Hoffmann. Am 6. Dezember erschien dann erneut ein Techniker, um die Verteilerstelle zu untersuchen. "Von Vodafone erhielten wir am nächsten Tag die Auskunft, dass der Techniker zwar an der Verteilerstelle war, aber keinen Zugang bekommen hat." Hoffmann ließ sich mit dem Vorgesetzten verbinden. Der habe verbindlich einen direkten Rückruf zugesagt. Als der Rückruf nach mehr als einer Stunde noch immer auf sich warten ließ, rief Hoffmann wieder bei der Hotline an. Auskunft des Mitarbeiters dort: Einen Vorgesetzten des von Hoffmann notierten Namens gebe es dort nicht. Stattdessen wurde die Frau aus dem Gemeindeamt mit dem Kundenservice für Großkunden verbunden. Dort zeigte man sich entgegenkommend: Das Unternehmen werde ein Handy schicken, das als Hotspot genutzt werden könne. Am 8. Dezember solle es geliefert werden. Als es gestern nicht ankam, rief Hoffmann erneut bei Vodafone an und erhielt die Auskunft: Aus der Verteilstelle sei am Vortag eine defekte Karte entnommen worden. Man warte nun auf eine neue. Hoffmann ließ sich erneut mit dem Großkundenservice verbinden. "Dort habe ich erfahren, dass gar keine Handys, sondern nur Wifi-Boxen verschickt würden. Das wollte die Mitarbeiterin in die Wege leiten." Keine drei Stunden später ein Anruf von Vodafone: "Es wurde uns mitgeteilt, dass uns wegen unseres Vertrages keine Wifi-Box zugeschickt werden könne", berichtet Hoffmann. "Wir sollten uns im nächsten Elektrofachmarkt einen Stick besorgen und mit Datenvolumen beladen lassen. Die Kosten würde Vodafone tragen." Zwischenzeitlich sei auch klar, weshalb die Kirchengemeinde keinen Zugang zum Internet hat: "Es ist festgestellt worden, dass ein Defekt an einer Baugruppe besteht", so Hoffmann, "und dass das Problem wahrscheinlich nicht in kurzer Zeit behoben ist."

Das Unternehmen Vodafone kündigte gestern auf Anfrage unserer Redaktion an, sich heute zu dem Vorgang äußern zu wollen. Wir werden weiter berichten.

(mrö)
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