Viersen Kraftakt Kindergarten
Viersen · Nach den Sommerferien gehen in den 32 Viersener Kitas 605 Kinder neu an den Start. Damit sind die 1760 Plätze in den Kindertageseinrichtungen sowie die 345 Plätze für Mädchen und Jungen unter drei Jahren komplett belegt.
24 Kinder unter zwei Jahre, 181 Kinder von zwei bis drei Jahre und rund 400 Kinder über drei Jahre besuchen ab dieser Woche die zehn städtischen und die 22 Kindertagesstätten in freier Trägerschaft in Viersen, Dülken, Süchteln und Boisheim als Neulinge. Damit sind die insgesamt 1760 Plätze in den Kindertageseinrichtungen sowie die 345 Plätze für Kinder unter drei Jahren — aufgeteilt in der Kindertagespflege (124 Plätze) und in den Kitas (221 Plätze) — komplett belegt.
"Wir arbeiten dran"
"Für die drei- bis sechsjährigen Kinder sind wir in Viersen gut aufgestellt. Wir erreichen eine Bedarfdeckungsquote von 95 Prozent. Bei der U3 Betreuung ist die Nachfrage höher als das Angebot. Hier liegt die Quote bei 19,8 Prozent. Aber wir arbeiten daran, sie nach oben zu schrauben", sagt Paul Fülbier, Jugendamtsleiter der Stadt Viersen. Das Ausbauziel heißt dabei 35 Prozent und ist auf das Jahr 2013 angelegt. Städtische Maßnahmen als auch mit freien Trägern sollen dies möglich machen. Teilweise sind sie schon abgeschlossen bzw. laufen derzeit noch.
In den städtischen Einrichtungen Anne-Frank-Straße in Süchteln und an der Brabanter Straße in Dülken sind so momentan Umbaumaßnahmen für U3 in Arbeit. Anträge sind gestellt für die Kindertageseinrichtungen Gehlingsweg in Süchteln und den Konrad-Adenauer-Ring in Viersen. "Nicht zu vergessen sind die geplanten Neubauten", bemerkt Wolfgang Timons, der stellvertretende Jugendamtsleiter.
Die finden in städtischer Regie statt, da eine Abfrage bei allen anderen Trägern negativ verlief. In Viersen soll am Steinkreis eine neue Einrichtung bis zum 1. September 2012 fertig sein, und bis spätestens 1. August 2013 sollen eine weitere Kita am Lichtenberg sowie an der Melcherstiege in Dülken folgen. Wobei der Dülkener Standort noch nicht politisch beschlossen ist.
Ein Problem bei allen Um- und Neubauten taucht aber auf. "Uns fehlen Landeszuschüsse. Sie kommen nicht in dem Zeitrahmen, wie wir sie brauchen. Die Zuschüsse sind die große Unbekannte bei unseren Planungen", sagt Fülbier. Die Steigerung auf 35 Prozent bis zum Jahr 2013 sei ein Kraftakt, fügt er an. In Zahlen ausgedrückt bedeuten die 35 Prozent, dass in Viersen dann 605 Plätze für Kinder unter drei Jahren angeboten werden könnten.
Das heißt, es sollen 260 neue Plätze geschaffen werden. Wie groß die Nachfrage nach U3-Plätzen aktuell ganz genau ist, möchte die Stadt Viersen nach den Sommerferien erkunden. Sie startet eine Abfrage bei den Kitas hinsichtlich der U3-Nachfrage von Eltern. Das Ergebnis soll im Jugendhilfeausschuss im November zwecks weiterer Planung vorgestellt werden.
