Notwendig war die Neuwahl geworden, weil der bisherige Vorsitzende Paul Mackes im Herbst sein Amt niedergelegt hatte. Mackes hatte sich um die Parteikandidatur für das Bürgermeisteramt beworben. In einer Stichwahl unterlag er jedoch mit 79 zu 77 Stimmen Dr. Paul Schrömbges, Erster Beigeordneter der Stadt Viersen, der ebenfalls seinen Hut in den Ring geworfen hatte. Nach seiner Niederlage war Mackes als Parteivorsitzender der Viersener CDU zurückgetreten. "Ein Ergebnis, mit dem viele im Vorfeld des damaligen Parteitags nicht gerechnet hatten", erinnerte Peters jetzt in der Generatorenhalle. "Ein Ergebnis, das nachgewirkt hat." Doch wichtig sei nun der Blick auf den diesjährigen Wahltermin um das Amt des Viersener Bürgermeisters am 13. September: "Wir haben einen Bürgermeisterkandidaten und der heißt - ohne Wenn und Aber - Dr. Paul Schrömbges." Auf dem Weg in dieses Amt versprach Peters Schrömbges eine breite Unterstützung der kompletten Viersener Partei und ihrer Führungsmannschaft.

Genau das Führungsteam, welches ihn bei seiner Arbeit unterstützen soll, hat Peters mit viel Feingefühl und in zahlreichen Gesprächen in den vergangenen Monaten neu aufgestellt. Für dieses zukunftsorientierte politische CDU-Gesamtpaket, das der 45-Jährige geschnürt hat, warb er bei den Mitgliedern um Zustimmung. "Ich bin davon überzeugt, dass die Partei gerade jetzt neue Impulse braucht, sich hinterfragen und neu ausrichten muss, gleichzeitig aber auch nicht ihre Wurzeln vergessen darf", so Peters, der gleichzeitig seiner Partei schonungslos den Spiegel vorhielt: "Offenbar fühlt sich ein großer Teil unserer Bevölkerung von den im Stadtrat handelnden Parteien nicht vertreten. Können, dürfen wir das ignorieren?" Auch habe man manchmal das Gefühl, dass die Ratsparteien bei ihren Entscheidungen "Einwendungen aus der Bürgerschaft als lästiges Übel ansehen" und relativ unkritisch der Verwaltungsmeinung folgen. Auch würde mancher Vorschlag vom Tisch gewischt, weil er vom politischen Gegner komme: "Wäre es wirklich so schlimm gewesen, probeweise eine Bürgerfragestunde vor Ratssitzungen einzurichten, wie es von einer anderen Fraktion beantragt wurde?" Hier fordert der Vorsitzende, dass seine Partei aktiv vorangeht und das Heft des Handelns wieder in die Hand nimmt: "Politik muss zuhören. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem die Entscheidungen noch nicht gefallen sind." Der 45-Jährige sieht dabei die Partei künftig als "Impulsgeber, Schrittmacher und Konzeptschmiede" für die Ratsfraktion. "Und genau deshalb halte ich es für unbedingt notwendig, dass wir Partei und Fraktion stärker als bisher trennen", so Peters mit Blick auf sein Team für den künftigen geschäftsführenden Vorstand der Viersener CDU. Bei den anschließenden Wahlen zeigten die Mitglieder, dass sie den neuen Weg der Viersener CDU verstanden hatten und mitgehen wollen. Sie votierten mehrheitlich für die Personalvorschläge des neuen Vorsitzenden. Der wiederum lud die unterlegenen Kandidaten zum Mitmachen ein: "Jeder, der sich einbringen möchte, wird dies tun können. Dafür stehe ich persönlich ein."