Fußball Frauen haben keine Scheuklappen

In ihre Aufgabe muss Ursula Sieben noch hineinwachsen. Erst seit wenigen Wochen ist die 50-Jährige Referentin für den Frauenfußball des Kreises Mönchengladbach- Viersen. „Es ist alles noch ganz frisch“, sagt Ursula Sieben. „Ich bin gespannt, was da alles auf mich zu kommen wird.“

Bei Problemen und Fragen ist sie nun für alle Vereinsspielerinnen erste Ansprechpartnerin. „Es wurde Zeit, dass eine Frau diese Aufgabe übernimmt“, sagt Sieben. „Es haben zu viele Männer etwas im Frauenfußball zu sagen.“ Das sorge häufig für Missverständnisse. „Männer können sich nicht richtig in die Spielerinnen hineinversetzten. Teilweise haben sie Scheuklappen auf. Frauen reagieren oft viel sentimentaler als Männer. Darauf muss Rücksicht genommen werden.“ Und wer könne das besser, als eine erfahrene Mutter. Über ihre Tochter rutschte Ursula Sieben in den Frauenfußball. Doch selbst spielen wollte sie nie: „Mich haben eher die ganzen Regeln und alles drum herum interessiert.“ Sie war lange Betreuerin bei Borussia und kennt sich so im Frauen-Vereinsleben des Fußballkreises aus. „Das größte Problem ist, dass gute Spielerinnen, die weder bei Borussia noch beim FSC zurechtkommen, zu einem Verbandsligaverein außerhalb des Kreises wechseln. Dabei wäre es doch schön, wenn sie zum Landesligisten SV Lürrip gingen, damit dieser Verein gestärkt wird“, erklärt Ursula Sieben.

Auf die Frauenweltmeisterschaft 2011 in Deutschland freut sich die Hausfrau. „Doch bis dahin muss der Frauenfußball noch viel populärer werden.“ Ideen dazu hat Ursula Sieben schon einige: „Doch noch nichts Konkretes. Ich warte erst einmal das Feedback der Spielerinnen ab.“ Denn am 4. Januar wird die 50-Jährige bei den Mönchengladbacher Hallenstadtmeisterschaften offiziell vorgestellt.

(RP)
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