Lokalsport Gladbacher treten in Oberliga Nachfolge des 1. FC Viersen an

Fussball · Die ehrwürdige Oberliga hat eine lange Geschichte. Nächste Saison ist der 1. FC Mönchengladbach dabei.

Das Konstrukt "Oberliga" hat eine lange Geschichte im deutschen Fußball. Es ist kaum klein zu kriegen, verschwand nur vorübergehend in der strukturellen Versenkung, um dann doch wieder in veränderter Form und Wertigkeit aufzutauchen. Und immer wieder mischten Vereine aus dem Fußballkreis Mönchengladbach/Viersen mit. In der neuen Saison ist es erstmals der 1. FC Mönchengladbach, der damit auch die Nachfolge des 1. FC Viersen antritt.

Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg waren es die Borussen und der Rheydter SV, die mit recht wechselndem Erfolg und in der damals obersten deutschen Spielklasse mit von der Partie sein durften. Während zweier Spielzeiten (1950/51 und 1953/54) trafen Borussia und der RSV direkt in der Oberliga West aufeinander. Mit Einführung der Bundesliga verschwand die Oberliga dann in der Versenkung, nur, um 1974 im Amateurbereich wieder neu belebt zu werden. Acht Gruppen bildeten fortan im Bereich des Deutschen Fußballbunds (DFB) die Dritte Liga. Mit von der Partie war von 1978 bis 1994 der 1. FC Viersen, der sich aber nicht jährlich in der Klasse behaupten konnte und gelegentlich als Fahrstuhlmannschaft tituliert wurde. Die Viersener profitierten davon, dass ehemalige Borussen-Starts bei ihnen ihre Karriere ausklingen ließen. So war zum Beispiel Horst Köppel von 1978 bis 1981 am Hohen Busch als Spielertrainer im Einsatz.

1987 bekam Viersen in direkter Nachbarschaft Konkurrenz durch den Rheydter Spielverein, der mit einem Doppelaufstieg von der Landesliga bis in die Oberliga stürmte und dort 16 teilweise sehr erfolgreiche Spielzeiten (Deutscher Amateur-Vizemeister 1990) verbrachte. Dann machte die Insolvenz einen Strich durch das allzu schöne Erfolgsmärchen. Ab 1994 wurde zwar weiter in acht Oberliga-Gruppen gespielt, aber durch die Regionalligen wurden die Oberligisten viertklassig. 1997 waren es dann die Borussen-Amateure, die allmählich dem Spielverein den Rang abliefen und bis 2008 sogar zweimal Meister wurden. Dann verschwand die Oberliga wieder einmal, um 2012, diesmal als fünfte Spielklasse, wieder aufzutauchen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Borussias Reserve schon in die Regionalliga katapultiert. Rheydt verschwand weiter in der sportlichen Versenkung. Viersen stieg freiwillig in die Landesliga ab.

Im 1. FC Mönchengladbach hat der Fußballkreis Mönchengladbach/Viersen nun also wieder einen Oberligisten. Mit dem FC spielen etwa 245 Klubs in den unterschiedlichen Amateur-Oberligen der Republik. Davon ist die Oberliga Niederrhein eine, die auch mit einigen namhaften Mannschaften aufwarten kann. Für die jungen FC-Spieler wird es schon etwas Besonderes sein, im Wuppertaler Zoo-Stadion antreten zu dürfen oder in der Krefelder Grotenburg, in der herausragende Europapokalspiele stattfanden. Es ist auf jeden Fall eine neue, spannende Fußballwelt, in der sich der FC in der kommenden Saison bewegen und bewähren kann.

(RP)
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