Lokalsport Nachbarschaftshilfe ausgeschlossen

Fußball · Beide Grenzlandteams hätten sicher nichts dagegen, nächste Saison in der Landesliga wieder gegen-einander zu spielen. Doch im Abstiegskampf stehen sich Amern und Viersen selbst am nächsten.

 Im Hinspiel rennt Viersens Korbinian Beckers Amerns Stephan Kern davon. Es nützte nichts, die VSF gewannen 2:1.

Im Hinspiel rennt Viersens Korbinian Beckers Amerns Stephan Kern davon. Es nützte nichts, die VSF gewannen 2:1.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Es steht viel auf dem Spiel. Für die Fußballer der VSF Amern ebenso wie für die Kicker des 1. FC Viersen. Im Derby am Pfingstmontag in Amern brauchen beide Mannschaften unbedingt einen Sieg, um die Lage im überaus vervenaufreibenden Abstiegskampf der Liga zu verbessern.

"Das ist ein wichtiges Spiel. Wir haben es selber in der Hand. Mit einem Sieg wäre uns der Klassenerhalt wahrscheinlich sicher. Das ist unsere Auftragslage", sagt Viersens Trainer Willi Kehrberg. Aktuell müssen der VfL Tönisberg, der SV Straelen, die VSF Amern, Viktoria Goch und der 1. FC Viersen noch einen weiteren Absteiger neben dem GSV Moers und den SF Broekhuysen unter sich ausmachen. Außerdem steht dem Viertletzten der Tabelle die Relegation ins Haus stehen, wenn der KFC Uerdingen am Wochenende absteigt. "Das würde ich mir gerne ersparen. Wir wollen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen", meint Kehrberg. Das gilt für die Amerner gleichermaßen. Auch sie haben die große Chance, mit zwei Erfolgen in den letzten beiden Spielen, dem Abstieg zu entgehen. Die Viersener haben im Abstiegskampf momentan die besten Karten. Auf Nachbarschaftshilfe dürfen die Amerner dennoch nicht hoffen. "Ich fahre natürlich lieber nach Amerner als beispielsweise nach Wülfrath, aber in der Situation ist mir das Hemd näher als der Rock", meint Kehrberg. Er will gewinnen und strahlt große Zuversicht aus. "Wir haben wesentlich weniger Druck als Amern, und wir haben es in den letzten Spielen gut gemacht. Man merkt, dass die Mannschaft das Spiel ganz unaufgeregt angeht", erklärt Kehrberg.

Im Lager der Amerner wird der Blick auf die Tabelle seit geraumer Zeit verdrängt. Die Truppe von Rainer Bruse ist zuletzt gut damit gefahren, sich losgelöst von allen Eventualitäten und Rechenspielen auf die eigene Leistung zu fokussieren. Bei Trainer Rainer Bruse herrscht deshalb auch Vorfreude auf das Grenzland-Derby: "Wir sind auf der Zielgeraden der Saison. Das wird ein schönes Spiel, und wir freuen uns darauf." Für ihn persönlich ist es das letzte Meisterschaftsspiel vor heimischer Kulisse als Trainer der VSF. Das aber ist völlig nebensächlich. "Wir können auch die beiden letzten Spiele gewinnen", sagt Bruse. Die Leistung habe in der Rückrunde gestimmt, allein der Ertrag nicht. Für sein Team sei es wichtig, die Lockerheit zu behalten. Und sich dann vielleicht an die vergangenen Jahre zu erinnern. Denn die Amerner sahen gegen den 1. FC Viersen durchweg gut aus. Jedenfalls blieben die Punkte in Amern. Auch im Hinspiel hieß 2:1 für Amern. "Statistisch sehen sie besser aus. Wir wissen aber, was auf uns zukommt. Sie werden alles in die Waagschale werfen. Trotzdem spielen wir auf Sieg", sagt Kehrberg.

(wiwo)
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