Handball TV Lobberich feiert deutlichen Derbysieg

Nettetal · Beim TSV Kaldenkirchen setzten sich die Verbandsliga-Handballer des Tabellenführers aus Lobberich mit 30:17 durch.

 Hier stellen sich dem Kaldenkirchener Steffen Coenen die Lobbericher Jan von Eycken (l.) und Simon Hinzen in den Weg.

Hier stellen sich dem Kaldenkirchener Steffen Coenen die Lobbericher Jan von Eycken (l.) und Simon Hinzen in den Weg.

Foto: Jörg Knappe

Es schien, als hätte Matthias Hoffmann eine unsichtbare Wand in sein Tor gezogen. Was auch immer die Handballer des TSV Kaldenkirchen im Torwurf in diesem Derby versuchten, Hoffmann war beim 30:17 (12:6)-Erfolg des TV Lobberich im Derby in Kaldenkirchen zur Stelle. Nacheinander drehten die TSV-Akteure nach ihren Fehlversuchen kopfschüttelnd ab. Schon früh bejubelten nicht nur die Lobbericher Fans die Paraden ihres Keepers, sondern auch die Gastgeber zollten ihm Respekt.

In einem Spiel voller Emotionen und ganz besonderer Bedeutung, was alleine durch die Anreise von Kaldenkirchens Noel Marx aus München und Lobberichs Felix Himmel aus Dänemark deutlich wird, ist das beinahe ein Ritterschlag. "Du könntest doch nach Hause fahren. Eine Halbzeit reicht so", flachste TSV-Keeper Carsten Hesse in der Pause. Hoffmann hatte aber keineswegs genug. "Ich hoffe, das bleibt so. Ich spiele jetzt acht Jahre in Lobberich, da habe ich schon so viel erlebt", sagte der Keeper. Als Hoffmann in den ersten Aktionen der zweiten Hälfte zunächst einen Schuss von Maik Tötsches entschärfte und wenig später ein Gegenstoßtor von Mathis Coenen verhinderte, dürfte auch dem letzten Besucher in der Halle klar gewesen sein, dass der bis zuletzt kämpfende TSV Kaldenkirchen an diesem Abend nicht den Hauch einer Chance haben würde.

Matthias Hoffmann zog dem Gegner mit seinen Paraden den Zahn, und der Rest der Mannschaft setzte die Steilvorlagen brillant um. Ein Rädchen griff ins andere. In der Offensive schuf das Team sich mit vielen Spielzügen vor allem über den Kreis und die Außenpositionen den Platz zum Abschluss. Alexander Hankmann profitierte davon und kam zu fünf Toren. Auf den Außenpositionen streuten Jan von Eycken (6) und Florian Mähler (4) immer mal wieder auch einen Gegenstoß ein. In der Defensive brannte nichts an. "Wir wussten, wo sie hinwerfen, und wir haben richtig geil gearbeitet", sagte Trainer Christopher Liedtke. Außerdem zogen sie auch im richtigen Moment beispielsweise durch Ruben Dorenbeck die Fouls und anschließende Bestrafungen der Gegner. Bei fast allen streitbaren Pfiffen zog der TSV den Kürzeren. Die Lobbericher übernahmen schon nach dem 2:2 die Spielkontrolle. Sie setzten sich über 6:3 und 10:4 bis zum 12:6 zur Pause ab. Christopher Liedtke selbst gab mit einem verwandelten Siebenmeter zum 13:6 in der zweiten Hälfte die weitere Richtung vor. Über 14:6, 17:8 und 19:9 bauten die Gäste ihren Vorsprung aus und eilten über 22:10 dem klaren Sieg entgegen. "Das ist die pure Freude. Von Linksaußen bis Rechtsaußen waren alle super", sagte Liedtke.

Die Kaldenkirchener waren nach der Niederlage gezeichnet. Den Klassenunterschied, den das Ergebnis signalisiert, hatten sie angesichts von 32 Fehlwürfen, acht Fehlpässen und vier technischen Fehlern, die der TSV zählte, nicht gesehen. "Spielerisch waren wir gleichwertig. Irgendwann rächt sich eben unsere Trainingssituation", sagte Clodt. Seit Wochen arbeitet der TSV aufgrund beruflicher Verpflichtungen und Verletzungen mit minimaler Besetzung. In den wichtigen Kleinigkeiten, dem richtigen Timing in den Abläufen oder der Passhärte und Passgenauigkeit, spiegelte sich das wider. Dem TSV unterliefen etwa die Abspielfehler in Überzahl im Gegenstoß, die sich die Lobbericher nicht erlaubten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort