Fußball Vom dritten Torwart in Unions Startformation

Fussball · Für Till Kohnen (Verletzung) und Philipp Hollenbenders (Sperre) musste Pierre Schmitz in Nettetal einspringen - und spielte gut.

 Pierre Schmitz rutschte in Nettetals Landesliga-Team, nachdem sich Philipp Hollenbenders eine Sperre eingehandelt hatte.

Pierre Schmitz rutschte in Nettetals Landesliga-Team, nachdem sich Philipp Hollenbenders eine Sperre eingehandelt hatte.

Foto: Bsen

Auch wenn die Hüfte noch ein wenig schmerzt, für Pierre Schmitz steht fest, dass er sowohl heute im Kreispokal beim A-Ligisten TSV Krefeld-Bockum als auch am Sonntag im Landesliga-Derby daheim gegen den 1. FC Viersen für Union Nettetal einsatzbereit wäre. "Ich stehe auf jeden Fall zur Verfügung", sagt der 21-jährige Wegberger, der sich erst vorigen Sommer Nettetal anschloss. Weil er zuvor wegen einer schweren Schienbeinverletzung ein Jahr hatte pausieren müssen und sich erst wieder an sein altes Leistungsniveau heranarbeiten muss, war ihm klar, dass er sich in Unions Torwarthierarchie erst einmal hinten anstellen musste.

Doch dann passierte im ersten Rückrundenspiel auswärts gegen St. Tönis etwas, das aus der Nummer drei in kürzester Zeit die Nummer eins werden ließ. Philipp Hollenbenders, der den verletzten Till Kohnen zwischen den Pfosten vertrat, flog kurz nach der Halbzeit wegen einer Notbremse vom Platz, so dass Schmitz einen Kaltstart hinlegen musste. "Weil ich mich nicht aufwärmen konnte, habe ich mich ein wenig an der Hüfte verletzt", erinnert sich Schmitz. Dennoch hielt er durch und Nettetal erreichte immerhin ein 2:2. Im folgenden Heimspiel gegen Straelen feierte der 21-Jährige dann seine Premiere in der Startformation, musste sich allerdings wegen seiner Hüftbeschwerden durchbeißen, und zu allem Unglück gab es auch noch eine 0:1-Niederlage. Nach einer Trainingspause sah es voriges Wochenende beim GSV Moers schon wieder besser aus, und prompt hatte Pierre Schmitz mit guten Paraden auch großen Anteil am enorm wichtigen 2:1-Erfolg. Kein Grund allerdings für den Torhüter, allzu euphorisch zu werden. "Ich bin auf einem guten Weg zurück zu alter Leistungsstärke. Aber mir ist klar, dass es auch an den Umständen lag, dass ich in so kurzer Zeit von der Nummer drei zur Nummer eins aufgestiegen bin", sagt Pierre Schmitz, "ich werde in jedem Training alles abrufen und abwarten, was passiert."

Union-Trainer Chiquinho war jedenfalls zufrieden mit ihm: "Er hat das richtig gut gemacht. Ich bin froh, dass ich hinter meiner Nummer eins Till Kohnen zwei so gute Torhüter habe." Kohnen hat seine Muskelverletzung fast vollständig auskuriert, und auch die Sperre von Philipp Hollenbenders ist abgelaufen. Chiquinho hat für die nächsten Partien also die Qual der Wahl. "Ich weiß noch nicht, wen ich ins Tor stellen werde", sagt der Ex-Profi. Pierre Schmitz würde sich jedenfalls freuen, wenn die Wahl im Derby gegen den 1. FC auf ihn fiele. Denn dann würde er in Viersens Abwehrspieler Philipp Wiegers auf einen alten Weggefährten treffen. Beide kickten gemeinsam in der A-Jugend für den niederländischen Profiklub VVV Venlo. Als dort wegen finanzieller Probleme das Team für die Profi-Nachwuchsrunde aufgelöst wurde, wechselte Schmitz kurzfristig zum Mittelrheinligisten Wegberg-Beeck. Mittelfristig würde er gerne wieder oberhalb der Landesliga Fußball spielen, doch er kann sich auch eine Zukunft in Nettetal vorstellen, wo er auch schon mal in der C-Jugend spielte: "Das ist ein sehr gut geführter Klub. Wir haben uns darauf verständigt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt."

(RP)
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