Wegberg Interkulturelles Fest mit erstem Spieltag

Wegberg · Sechs Wochen dauerten die vorbereitenden Arbeiten für einen Rasen-Bolzplatz am Asylbewerberheim in Arsbeck.

 Erster Spieltag: Bei einem internationalen Kulturfest konnte der neue Bolzplatz auf dem Außengelände der Asylbewerber-Unterkunft in Arsbeck in Betrieb genommen werden.

Erster Spieltag: Bei einem internationalen Kulturfest konnte der neue Bolzplatz auf dem Außengelände der Asylbewerber-Unterkunft in Arsbeck in Betrieb genommen werden.

Foto: Laaser Jürgen

Lachende Kindergesichter begegneten den Besuchern an vielen Stellen auf dem Außengelände der Asylbewerber-Unterkunft in Arsbeck. Die Kleinen rannten zwischen den Angeboten des Interkulturellen Festes hin und her, zu dem jetzt eingeladen war: Eine Traktorfahrt reizte ebenso wie Wurfbude, Hüpfburg, Torwandschießen oder Glücksrad und Kinderschminken. Zudem an diesem sonnigen Tag beliebt: der neue Rasen-Bolzplatz mit zwei Toren, auf dem es sich bestens mit kleineren Mannschaften kicken ließ.

Sechs Wochen lang hatten Ehrenamtliche der Flüchtlingshilfe der katholischen Pfarrei St. Martin Wegberg die vorbereitenden Arbeiten für den Bolzplatz mit Hilfe zweier Firmen ausgeführt: Roden, Wurzeln entfernen, Planieren und Einsäen gehörten dazu. "Der Rasen ist jetzt so weit gediehen, dass er bespielbar ist", merkte Koordinator Willibert Jansen an, "heute ist erster Spieltag." Am Morgen hatten die Helfer zwei von der Stadt Wegberg gelieferte Tore auf dem Spielfeld aufgestellt und damit beste Voraussetzungen für viele faire sportliche Auseinandersetzungen geschaffen. Begonnen hatte der Tag zuvor aber schon mit einer interreligiösen Begegnung: Die evangelische Pfarrerin Ute Leppert und der katholische Kaplan Michael Marx sprachen vor Bewohnern und Besuchern Gebete, mit denen sie sich auf die Eröffnung des Platzes, auf Spiel, Spaß und Freizeit bezogen. Für die muslimischen Teilnehmer war das Fest zusätzlich ein besonderes Ereignis, fand es doch am letzten Tag vor der Fastenzeit Ramadan statt. "Bisher sind heute rund 150 Menschen hier zusammengekommen", schätzte Jansen, "wir sind sehr zufrieden." Alles sei kostenfrei, da es eine Einladung an ausländische Mitbewohner - auch aus den städtischen Einrichtungen in Tüschenbroich, Gerichhausen, Dalheim und Klinkum - und Bevölkerung sei. Helfer und Bewohner hatten Kuchen gebacken.

Vorheriges Engagement von Ehrenamtlichen hatte eine schattige Sitzecke und einen großen hellen Aufenthaltsraum, die an diesem Tag ebenfalls benutzt wurden, hervorgebracht. "Seit der Gemeinschaftsraum nutzbar ist, führen die Initiativen der beiden Kirchen und der Verein 'Asyl in Wegberg' darin in gleichem Maße Aktivitäten wie Sprachförderung, Kinderbetreuung und künftig das jetzige Dalheimer Sprachcafé durch." Weitere Engagierte würden gesucht, sagte Jansen. Die Patenschaft für die Tüschenbroicher Unterkunft habe die Flüchtlingshilfe nach wie vor inne.

Auf dem Fußballfeld traten derweil Kinder und Jugendliche gegeneinander an. "Ich finde den Platz ein bisschen gut", sagte der 14-jährige Bewohner Luai in leicht gebrochenem Deutsch auf Nachfrage, "ich möchte in Zukunft mehr spielen." "Da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde", sang wenig später passend die Chorgruppe "Augenblick".

(cole)
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