Wegberg Lesefutter für die Ferienzeit

Wegberg · Buchhändler Ulrich Kirch stellt heimliche Sommerhits und sein eigenes Lieblingsbuch vor: Für alle Geschmäcker sollte was dabei sein.

 Buchhändler Ulrich Kirch kann für jeden Lesegeschmack die passende Urlaubslektüre empfehlen.

Buchhändler Ulrich Kirch kann für jeden Lesegeschmack die passende Urlaubslektüre empfehlen.

Foto: UWE HELDENS

Vor allem die Sommer-Ferienzeit bringt für viele Menschen mehr Zeit mit sich, um in Ruhe in Büchern zu schmökern. Ebenfalls lässt es sich am Urlaubsort wunderbar mit einer guten Lektüre aushalten. Buchhändler Ulrich Kirch hat nach dem Kaufverhalten seiner Kunden und eigenem Geschmack eine beliebte Literaturauswahl getroffen. Für jeden Geschmack dürfte etwas dabei sein.

Einer von sieben favorisierten Romanen ist "Fünf am Meer" von Emma Sternberg. Darin fährt die betrogene Linn in die Hamptons am Meer, um sich das von ihr geerbte Haus anzusehen. Die dort lebenden fünf Seniorinnen wachsen ihr schnell ans Herz, und zusammen mit einem attraktiven Journalisten spüren sie alten Geschichten nach. "Der heimliche Sommerhit", meint Kirch, "Herzerwärmend und toll geschrieben", ein Buch, dass vor allem Frauen gefallen wird. "Über uns der Himmel, unter uns das Meer" ist das aktuellste Werk der Schriftstellerin Jojo Moyes, dass aufgrund der autobiografischen Züge thematisch etwas aus der Reihe fällt: Im Jahr 1946 machen sich 600 Frauen mit einem Flugzeugträger von Australien aus auf eine Reise nach England auf, wo ihre Verlobten oder Ehemänner warten - englische Soldaten, mit denen sie teils nur wenige Tage verbracht hatten, bevor der Krieg sie wieder trennte. Darunter ist die Krankenschwester Frances, die ausgerechnet mit dem Teil ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, vor dem sie ans andere Ende der Welt fliehen wollte. "Genauso einfühlsam und sprachlich klasse wie die Vorgänger", so der Buchhändler.

Witzig ist das Buch "Tante Poldi und die Früchte des Herrn", der zweite Teil von Mario Giordano, der auch unabhängig vom ersten zu verstehen ist. Die nach Sizilien umgesiedelte bayerische Rentnerin Tante Poldi löst erneut einen Kriminalfall mit, obwohl die Polizisten ihre Hilfe nicht möchten. Um eine Kriminalgeschichte geht es ebenfalls im Lissabon-Krimi "Portugiesisches Erbe" des Autors Luis Sellano, "der Geschmack und Lust auf portugiesische Lebensart macht", so Kirch. Der ehemalige Polizist Henrik Falkner ist Hauptperson. Er tritt ein geheimnisvolles Erbe an und überlebt einen Mordversuch.

Als "Lieblingsbuch" stellt Ulrich Kirch "Ventoux" von Bert Wagendorp vor, "die Freundschaftsgeschichte nicht nur für alle Männer, die noch mal auf das Fahrrad steigen möchten." Nach rund 30 Jahren treffen sich darin vier Freunde und eine junge Frau wieder, die bei einem Unglück einen weiteren Freund auf dem Berg Mont Ventoux - auch Ziel einer Etappe der diesjährigen Tour de France - in Frankreich verloren haben und in dem gut greifbar Alltagsleben in den Niederlanden beschrieben wird.

Zwei Tipps gibt es für junge Leser. Mädchen im Alter ab etwa neun Jahren erwartet "ein bisschen Magie, ohne dass es kitschig wirkt" in dem Buch "Die Glücksbäckerei - Das magische Rezeptbuch" der Schriftstellerin Kathryn Littlewood: Da die Zauberbäcker-Eltern vereist sind, bekommen die Kinder Einblick in deren gut behütetes Rezeptbuch, und bald darauf geht es in dem kleinen Dorf, in dem sie wohnen, drunter und drüber. Für alle "Gregs-Tagebücher"-Fans und vor allem Jungs ab zehn Jahren ist der Schmöker "Miles & Niles - Schlimmer geht immer" von Jory John und Mac Barnett empfehlenswert. In diesem zweiten Band haben sie eine Trickserbande und spielen dem Schulleiter Streiche, bis dessen Vorgänger zurückkommt und es zum ultimativen Streich kommt. Mit vielen Illustrationen - "mit diesem Buch können die jungen Leser wieder gut ans Lesen kommen", findet Kirch und weist auf das hörenswerte zugehörige Hörbuch hin. Auch dieses Buch ist unabhängig vom ersten Band, in dem es vor allem um die Kühe des Ortes ging.

Im Bereich lokale Literatur oder Sachbuch gibt es weitere Neuerscheinungen. Erwin Kohl hat das Buch "Verdammt lang tot" geschrieben, das mit dem suspendierten Krefelder Kripomann Lukas Born am Niederrhein spielt. In "Das Seelenleben der Tiere" bringt Peter Wohlleben fundiertes Fachwissen mit regionaler Verortung zusammen. Oder Peter Hahne legt mit der Ausgabe "Finger weg von unserem Bargeld" den Finger in die eine oder andere Wunde in der Gesellschaft, wie falsch verstandene Rücksichtnahme auf Minderheiten oder überbordendes Duzen.

(cole)
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