Wermelskirchen Aus Videothek wird Trainingsraum

Wermelskirchen · Der Judo-Club Wermelskirchen hat seine neue Übungsstätte eröffnet.

 Bei der offiziellen Eröffnung des neuen "Dojo" gab auch der Nachwuchs des JCW eine Kostprobe seines Könnens.

Bei der offiziellen Eröffnung des neuen "Dojo" gab auch der Nachwuchs des JCW eine Kostprobe seines Könnens.

Foto: Jürgen Moll

"Wir haben lange gesucht und dann ging es ganz schnell", sagte Kerstin Hartmann, Vorsitzende des Judo-Clubs Wermelskirchen. In den Räumen der ehemaligen Videothek, Thomas-Mann-Straße 27, ist ein neues "Dojo" entstanden. "Dojo steht für Übungsraum aber auch für Zuhause", sagt Hartmann. "Gerade für die Kinder ist es Übungshalle, Treffpunkt und die zweite Heimat."

Mit viel handwerklicher und finanzieller Eigenleistung, plus einiger Sponsoren und der Unterstützung der Vermieter konnte ein tolles Judo-Zentrum errichtet werden. Bei der offiziellen Eröffnung am Samstag dankte die Vorsitzende nicht nur den Mitgliedern für den Einsatz, sondern auch der Stadtsparkasse Wermelskirchen. Durch eine großzügige Spende konnte ein Schwingboden in die Halle eingebaut werden. "Der Verein macht tolle Jugendarbeit. Das haben wir gerne unterstützt und da machen wir auch weiter", versprach Sparkassenvorstand Hans-Jörg Schumacher.

Eine gute Kooperation ist der Judo-Verein mit der Praxis von Cornelis Admiraal eingegangen. So werden in Abstimmung die Räume nicht nur für den Judo-Sport, sondern auch für Reha-Maßnahmen genutzt. "Wir verstehen uns prima und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit", sagte Admiraal. Andreas Kleegräfe kam als Vertreter des Judoverbandes und brachte ein Bild von Jigoro Kano mit, der als Begründer des Judo gilt. "Judo ist ein Sport bei dem der Mensch das Sportgerät ist. Es ist zwar ein Kampfsport, aber die Werte und die Achtung voreinander werden eingehalten", sagte Kleegräfe. Stephan Lenz, Vorsitzender des Fördervereins berichtete, dass die Kinder ihre Spardosen für die neue Trainingsstätte leergemacht haben. "Damit ist es euer Dojo", sagte er.

Bei allen Baumaßnahmen wurde auf das Energiesparen geachtet. Durch Bewegungsmelder schalten sich Duschen und Beleuchtung automatisch ein und aus. "Wir haben einen langfristigen Mietvertrag, und unsere Vermieter Christian und Oliver Claas unterstützen uns. Wir haben ein richtig schönes sportliches Zuhause bekommen", schwärmte Trainer und Betreuer Sven Dicke.

Keine Unterstützung gab es seitens der Stadt Wermelskirchen. "Die Haushaltslage lässt leider keine Unterstützung zu", sagte der Stellvertretende Bürgermeister Stefan Lessenich, der Glückwünsche überbrachte. Einige Gäste fragten sich, warum andere Sportarten mit Hunderttausenden Euro unterstützt werden. "Vielleicht müssten wir Fußball spielen", sagte ein Vater etwas ironisch.

Der 2001 gegründete Judo-Club hat etwa 200 Aktive, jede Woche kommen 20 Trainingsgruppen. Die Mitgliederzahlen sind stabil, Nachwuchssorgen gibt es hier nicht.

(wsb)
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