Analyse Das Hin und Her der Politiker muss ein Ende haben

Wermelskirchen · Die Diskussion über den Standort für ein neues Hallenbad nimmt Fahrt auf. Und gleichzeitig wird sie vermischt mit den Plänen für einen Kunstrasenplatz. Wird erneut ein politischer Beschluss über den Haufen geworfen? Die Vereine fühlen sich zu Recht verschaukelt.

Es war eine politische Entscheidung, mit der sich die betroffenen Sportvereine solidarisch zeigten: Der zweite Kunstrasenplatz nach dem Höferhof in Dabringhausen soll im Eifgen - auf der Fläche des großen Aschenplatzes - gebaut werden. Das beschloss der Stadtrat im vergangenen Jahr mehrheitlich mit Stimmen von CDU, SPD und WNKUWG. Und jetzt? Wird nach dem Durchfahrtsverbot in der Telegrafenstraße der nächste politische Beschluss wieder über den Haufen geworfen? Während die WNKUWG diesmal bei ihrem Standpunkt bleibt (Kunstrasen- statt Aschenplatz im Eifgen, neues Hallenbad Nähe Krankenhaus), sieht es bei CDU/SPD anders aus.

Die beiden größten Fraktionen hatten vor einem Jahr den Vorschlag der Verwaltung, die Fläche des oberen Aschenplatzes im Eifgen für ein neues Bad zu sichern und dort keinen Kunstrasenplatz zu errichten, abgebügelt und ihren Antrag für einen Kunstrasenplatz statt des Aschenplatzes durchgeboxt.

Ein Jahr später trägt die Verwaltung ihren Vorschlag ein zweites Mal vor, und plötzlich wird dieser von CDU und SPD ernsthaft in Erwägung gezogen. Der damalige Beschluss steht auf der Kippe. Wie kann man dem Wähler - diesmal vor allem den Sportvereinen - einen solchen Sinneswandel erklären? Dieses Hin und Her muss ein Ende haben, die Politiker müssen klar sagen, wofür sie stehen - und zwar von Beginn an. Die Vereine fühlen sich zu Recht verschaukelt, allen voran der SV 09/35. Auch CDU und SPD wussten vor einem Jahr, dass die Stadt das Eifgen als Bad-Standort favorisiert, gestört hatte es sie anscheinend nicht. Und jetzt rudern sie zurück. Die aktuellen Überlegungen, statt des Aschenplatzes womöglich den Rasenplatz durch Kunstrasen zu ersetzen, hätten vor einem Jahr diskutiert werden müssen - vor dem Beschluss. So gibt es jetzt eine neue Baustelle, die den Zeitplan gehörig durcheinanderwirbeln könnte. Diese Entwicklung wirft wieder einmal kein gutes Licht auf die Wermelskirchener Kommunalpolitik. Die Fraktionen müssen nun gemeinsam einen Weg aus dieser unnötig misslichen Lage finden. Sonst gibt es am Ende nur Verlierer.

(ser)
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