Wermelskirchen Die ersten Räume der neuen Waldschule werden aufgebaut

Wermelskirchen · Ein riesiger Kran hievt einen knapp vier Meter langen Holzbalken hinüber zu vier Bauarbeitern. Diese nehmen das Bauteil in Empfang und befestigen es an den Seitenwänden. Das Dach nimmt Konturen an. Was zurzeit noch wie ein überdimensional großer Holzkasten aussieht, wird später der Ogata-Bereich der neuen Waldschule am Vogelsang.

"Seit Dienstag können wir die ersten Raumelemente setzen", sagt Frank Kieseler (Gebäudemanagement) bei einem Rundgang über die Baustelle. "Wir sind mit dem Ablauf zufrieden." Die Bauteile aus Holz werden vorgefertigt zur Baustelle geliefert und dort "nur" noch zusammengesetzt. Das ist Millimeter-Arbeit. "Alles muss passen, sonst passt es nicht", sagt Kieseler mit einem Augenzwinkern.

Holger Mundt, Bauleiter des zuständigen Bauunternehmens Schumacher aus Wolfenbüttel, hofft vor allem, dass das Wetter in den nächsten Tagen und Wochen mitspielt. Vor allem bei Schnee und Frost gerieten die Arbeiten zuletzt ins Stocken. Aber auch Regen kann Probleme bereiten. "Die Holzbauteile werden in Folien eingewickelt, sie sind dadurch einige Tage geschützt", erklärt Mundt. Die Elemente müssten daher schnell verbaut werden. "Die Holzbalken für das Dach werden zum Beispiel sofort von einem Dachdecker verklebt, um sie zu schützen", sagt der Bauleiter. Etwa 15 Arbeiter werkeln zurzeit auf der Baustelle am Vogelsang. Während sie die ersten Elemente zusammensetzen und weitere vorbereitende Erdarbeiten übernehmen, werden parallel die nächsten Bauteile produziert. So können die Arbeiten immer weiter voranschreiten.

Die Grundschule wird im Passivhaus-Standard errichtet. Das bedeutet: Die Dämmung und das Lüftungssystem sind so konzipiert, dass ein Heizen des Gebäudes praktisch nicht mehr notwendig ist, erklärt Kieseler. Dadurch lässt sich viel Energie einsparen. Voraussetzung ist aber, dass nicht ständig die Fenster geöffnet werden, um die Räume zu lüften. "Das Lüften ist eigentlich nicht mehr notwendig, die Luftqualität ist deutlich besser", verdeutlicht der Fachmann.

In vier bis sechs Wochen kann Richtfest gefeiert werden, schätzt Hauptamtsleiter Jürgen Scholz. Die Fertigstellung wird erst Ende des Jahres erfolgen, da es Verzögerungen beim Abriss des ehemaligen Kreiskinderheims gab (die BM berichtete).

Sobald die Grundschule Ost aus dem Hauptschulgebäude zum Vogelsang umzieht, kann der Platz in der Hauptschule für den zweiten Jahrgang der Sekundarschule genutzt werden. "Die Schulleiter sind sehr kooperativ, die Zusammenarbeit ist hervorragend", lobt Scholz.

(ser)
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