Wermelskirchen "Grüne Asche" ist eine günstigere Alternative zu Kunstrasenplätzen

Wermelskirchen · Die Initiative "Sportverein 09", die den SV 09 Wermelskirchen wieder aufleben lassen wollte und dafür ein umfangreiches Konzept erarbeitet hatte, war so schnell wieder von der Bildfläche verschwunden, wie sie erschienen war. Kurzerhand schloss sich die Initiative dem FC Remscheid an und möchte dort nun ihre Ideen umsetzen (BM berichtete). Eine Idee aus dem Konzept der Initiative hat allerdings auch bei der Stadtverwaltung Eindruck hinterlassen.

 Der TSV Hämmern hat seinen bei Kindern unbeliebten Ascheplatz in einen Naturrasenplatz umgewandelt. Der komplette Umbau kostete etwa 120.000 Euro - deutlich günstiger als die Kosten für einen Kunstrasenplatz.

Der TSV Hämmern hat seinen bei Kindern unbeliebten Ascheplatz in einen Naturrasenplatz umgewandelt. Der komplette Umbau kostete etwa 120.000 Euro - deutlich günstiger als die Kosten für einen Kunstrasenplatz.

Foto: Weiss

Die Initiative hatte im Rathaus die Idee von einer deutlich kostengünstigeren Alternative zum Bau von Kunstrasenplätzen vorgetragen. "Grüne Asche" bezeichnete sie das Vorhaben, bei dem ein Aschenplatz kostengünstig in einen Naturrasenplatz umgewandelt werden kann. Entwickelt hat dieses Konzept Agrar-Ingenieur Dr. Clemens Mehnert. Er ist ein absoluter Rasenfachmann, seit mehr als 40 Jahren im Geschäft. Mehnert ist für mehrere Fußball-Bundesligisten Ansprechpartner bei Rasenfragen. In Süddeutschland bezeichnen ihn viele nur als "Rasenpapst".

Vereinfacht gesagt bleibt bei der Umwandlung eines Tennenplatzes in ein Rasenspielfeld die Asche liegen. Sie wird gelockert und mit reichlich Sand sowie weiteren "Zutaten" des "Rasenpapstes" vermischt. Dann wird gedüngt und der Rasen gesät. Die 09-Initiative kalkulierte in ihrem Konzept mit Kosten in Höhe von etwa 115.000 Euro für ein solches Spielfeld mit "grüner Asche". In der Umgebung im Bergischen gibt es mit dem SV Bechen und dem TSV Hämmern bereits zwei Sportvereine, die auf solche Weise einen Asche- in einen Rasenplatz umgewandelt haben.

Was sagt die Stadtverwaltung zu dieser günstigeren Alternative zu weiteren Kunstrasenplätzen? Tiefbauamtsleiter Harald Drescher bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion, dass es Gespräche über das Thema "grüne Asche" im Rathaus mit der Initiative "Sportverein 09" gegeben hat. "Wir lehnen diese Idee grundsätzlich nicht ab", sagt er.

Der Tiefbauamtsleiter wird sich in der kommenden Woche den Rasenplatz in Bechen ansehen und mit den Vereinsvertretern über die Umsetzung sprechen. "Ich möchte mir selbst ein Bild machen, wie so ein Platz aussieht", sagt Drescher. Man müsse erst einmal Fakten zu den Kosten und der Unterhaltung bzw. Pflege eines solchen Rasenplatzes zusammentragen. Drescher fasst es sportlich zusammen: "Wir sind bei dem Thema am Ball."

(ser)
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