Wermelskirchen Landwirte starten in den Frühling

Wermelskirchen · Aktuell gibt es keine Wetterprobleme - und die ersten Arbeiten auf den Feldern rund um Wermelskirchen sind auch bereits erfolgt.

 Gülle und Dünger wurden mittlerweile auf die Felder aufgetragen: Jetzt hofft Ortslandwirt Torsten Mühlinghaus auf gutes Wetter - und vielleicht auch auf gute Gesetze der Landesregierung.

Gülle und Dünger wurden mittlerweile auf die Felder aufgetragen: Jetzt hofft Ortslandwirt Torsten Mühlinghaus auf gutes Wetter - und vielleicht auch auf gute Gesetze der Landesregierung.

Foto: moll (archiv)

"Alles gut auf Feld und Flur?" Landwirt Torsten Mühlinghaus aus Mittelrautenbach ist überwiegend zufrieden. "2016 würde ich als normales oder durchschnittliches Jahr bezeichnen", sagt der Landwirt. Im Mai und Juni des vergangenen Jahres habe es durch die instabile Wetterlage ein paar Probleme beim ersten Schnitt gegeben, "aber die Erträge waren guter Durchschnitt", sagt er. In diesem Jahr sind die ersten Arbeiten bereits erfolgt. Die Maulwurfshügel auf den Wiesen wurden beseitigt und neues Gras eingesät. Große Probleme bereiten Wildschäden, die vorwiegend durch Wildschweine verursacht werden. "Ich habe den Eindruck, es werden jedes Jahr mehr", sagt Mühlinghaus. Diese Tiere zu jagen sei äußerst schwierig. "Bei Rehen weiß man genau, wann sie wo auf einer Lichtung erscheinen. Die Rotten der Wildschweine verhalten sich überaus schlau, wandern und sind immer woanders", sagt er. Große Probleme bereitet auch das neue Jagdgesetz in Nordrhein-Westfalen, das die Schonzeit verlängert. "Aktuell dürfen nur Frischlinge bis zu einem Jahr gejagt werden. Da die Jagd ja ohnehin aufwendig, zeitintensiv und schwierig ist, kann mit dieser Regelung der Bestand nicht reguliert werden. Dadurch werden die Schäden größer. In anderen Bundesländern funktioniert das besser", sagt Mühlinghaus.

Im Dezember 2016 und im Januar 2017 gab es zu wenig Regen. "Die Niederschläge im Februar und März waren Gold wert", sagt der Landwirt. Es müsse früh regnen, am besten, wenn die Bäume noch kein Laub tragen. "Denn durch die Blätter erreicht ja dann weniger Regen den Boden", erklärt der Landwirt und hat noch eine alte Bauernregel parat: "Mein Opa hat immer gesagt: Es muss sich warm regnen".

Gülle und Dünger wurden mittlerweile auf die Flächen aufgebracht, und durch den Regen verteilt sich alles und dringt in den Boden. Die erste Feldbestellung ist der Mais, dann folgt der Hafer. Mit dem Wetter müssen die Landwirte zurecht kommen, darauf gibt es keinen Einfluss. Schwierig wird es jedoch, wenn sie sich mit Regelungen und Bestimmungen herumschlagen müssen, die mit der Realität wenig zu tun haben. "Manchmal passen Tierschutz und Naturschutz nicht zusammen. Grünland darf nicht mehr in Ackerland umgewandelt werden. Kühe sollen mehr Platz bekommen. Dafür braucht man größere Ställe. Die versiegeln aber mehr Flächen. Das Jagdgesetz schützt zwar die Wildschweine, vergrößert aber die Schäden in der Natur. Manchmal passt es nicht so gut zusammen", sagt Mühlinghaus.

Wie immer am Jahresbeginn starten die Landwirte aber positiv und voller Tatendrang. Sie hoffen auf gutes Wetter - und vielleicht auch auf gute Gesetze der Landesregierung.

(wsb)
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