Wermelskirchen Schulen verstärken Kooperation

Wermelskirchen · Sekundarschule und Gymnasium arbeiten eng zusammen, um Schülern den Weg bis zum Abitur zu ermöglichen. Der Kooperationsvertrag wird umgesetzt.

Die Schulkonferenzen der Sekundarschule und des Gymnasiums treffen vor Ostern eine wichtige Entscheidung: Sie müssen gemeinsam festlegen, welche zweite Fremdsprache ab der Jahrgangsstufe acht in der Sekundarschule unterrichtet wird. Die Abstimmung beider Schulen ist eine Grundvoraussetzung, da den Sekundarschülern, die in der Oberstufe aufs Gymnasium wechseln, dort diese zweite Fremdsprache als Fortsetzung angeboten werden muss. Dies ist im Kooperationsvertrag beider Schulen vorgeschrieben, der Grundlage für die Genehmigung der Sekundarschule war. Ziel sei die Garantie einer gemeinsamen fortgeführten Fremdsprache in der gymnasialen Oberstufe, sagt Marita Bahr, Leiterin des Gymnasiums.

An der Sekundarschule wird zurzeit der Bedarf ermittelt, welche Fremdsprachen besonders gefragt sind. Zuvor gab es bereits Gespräche der Schulleitungen, Info-Abende für Eltern der Sekundarschüler. Und bald steht noch die abschließende Diskussion in den Schulkonferenzen an, erläutert Sekundarschulleiter Dietmar Paulig.

Eine gemeinsame Entscheidung beim Thema "Fremdsprache" ist aber nur ein kleiner Teil der Kooperationsvereinbarung, die seit Start der Sekundarschule sukzessive mit Leben gefüllt wird. "Wir nehmen diese Vereinbarung ernst", betont Marita Bahr. Erste Maßnahmen wurden bereits getroffen. So gibt es gemeinsame Info-Abende für Eltern - nicht nur aus organisatorischen Gründen, sondern vor allem, um aufkommende Fragen der Eltern zu beiden Schulformen und dem möglichen Weg bis zum Abitur direkt zu beantworten.

Beratungsgespräche für Eltern von Viertklässlern sind beiden Schulleitungen sehr wichtig. An der Sekundarschule gibt es viele Bildungsgänge. Bei manchen Kindern sei der ein Jahr längere Weg bis zum Abitur über die Sekundarschule sinnvoller als das "Turbo-Abitur" in acht Jahren am Gymnasium. "Bei uns haben die Kinder ein Jahr mehr Zeit - und diese Zeit nutzen wir mit anderen Schwerpunkten", sagt Paulig. "Die Schüler sollen bewusst entscheiden können, den Weg bis zum Abitur anzugehen." Vor der fünften Klasse trennen sich die Wege der Schüler, in der Oberstufe können sie aber wieder zusammenfinden - und genau dann müsse ein guter Übergang, zum Beispiel aufs Gymnasium, gewährleistet werden, stellen Bahr und Paulig klar.

In diesem Zusammenhang sollen zum Beispiel die Absprachen in den Fachkonferenzen vertieft werden - ab dem Schuljahr 2017/18 zunächst in den Kernfächern. Auch zwischen Sekundarschule und Berufskolleg werde die Zusammenarbeit intensiviert. Und Vertreterinnen des Gymnasiums werden das Konzept zum selbstgesteuerten Lernen an der Sekundarschule genau unter die Lupe nehmen. "Wir möchten herausfinden, was wir davon lernen können", sagt Elvira Persian, stellvertretende Leiterin des Gymnasiums.

Dietmar Paulig betrachtet Sekundarschule und Gymnasium nicht als Konkurrenten, "es ist ein professioneller Dialog". Immer mehr Eltern seien über das nicht ganz einfach zu verstehende "Konstrukt Sekundarschule" informiert. "Viele Eltern geben ihre positiven Erfahrungen weiter", sagt Paulig. Wobei er aber zugibt: "In vielen Köpfen sind auch die Real- und Hauptschule noch fest verankert."

(ser)
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