Hamminkeln 2000 Besucher suchen den Nervenkitzel

Hamminkeln · Nebelschwaden zogen auf, die Luft war erfüllt von gellenden Schreien, und im Schlosspark kreuzten allerlei ungewöhnliche Gestalten den Weg der Besucher. Nach einem großen Erfolg bei der Premiere im vergangenen Jahr feierte der Ringenberger Heimatverein am Freitag zum zweiten Mal sein Halloween-Fest rund um das Ringenberger Schloss. Von überall her wurden fast 2000 Grusel-Fans angelockt.

 Welches Kind geht schon gerne alleine in den Keller? Wenn allerdings Halloween gefeiert werden soll, kann es für die Kleinen ganz offensichtlich nicht gruselig genug sein.

Welches Kind geht schon gerne alleine in den Keller? Wenn allerdings Halloween gefeiert werden soll, kann es für die Kleinen ganz offensichtlich nicht gruselig genug sein.

Foto: Ekkehart Malz

"Hier sind Leute aus Krefeld, Düsseldorf, Köln und sogar aus Holland", freute sich André Biesemann, einer der beiden Veranstalter.

Damit sich die Besucher auch bloß nicht langweilen, lassen sich die Organisatoren in jedem Jahr etwas Neues einfallen, um für Gänsehaut und Gruselstimmung zu sorgen.

In diesem Jahr gab es erstmals einen Bereich nur für Erwachsene, und selbst die brauchten dafür starke Nerven und einen belastbaren Magen, denn hier gingen Angst und Ekel Hand in Hand: In einem etwa 75 Meter langen Tunnel wartete hinter jeder Kurve ein neuer Schock.

Neben jeder Menge verdammter Seelen, die ihrem Leid mit Schreien und Stöhnen Ausdruck verliehen und ganz plötzlich aus dem dichten Nebel auftauchten, hatte der "Schlächter von Ringenberg" hier seine Werkstatt, erkennbar an jeder Menge Blut an den Wänden und dem makabren Hinweisschild "Organspende".

Hier liefen die Ausstatter zur Höchstform auf: Auf einem Operationstisch lagen Reste einer künstlichen Leiche, aus der langsam, aber sicher die Gedärme quollen, und gleich daneben starrte der blutige Schädel einer Kuh die Passanten an.

Weniger blutig, doch nicht weniger gruselig ging es im übrigen Teil des "Schlossparks des Grauens" zu. Ein kleiner Friedhof war extra für den Anlass angelegt worden, in dessen Mitte ein halb geöffneter Sarg lag, aus dem sich eine Hand streckte.

Illuminiert mit rotem Licht und stark eingenebelt, war die Szenerie an sich schon zum Fürchten. Eine schaurige Prozession aus untoten Sargträgern mit wackelndem Sarg machte den Horror perfekt.

Auf der anderen Seite des Schlosses, im Innenhof, war die Stimmung dagegen eher fröhlich. Zwar hingen auch hier Spinnweben in den Bäumen und tummelten sich überall schaurige Gestalten, doch war dieses Ambiente deutlich kindgerechter.

Für besonders viel Begeisterung bei der jüngeren Generation sorgte Pferdedame Ronja, die vor dem Waffelstand des Zucht-, Reit- und Fahrvereins Hamminkeln stand, und ohne Murren alle Kinder einmal auf sich sitzen ließ. Dekorativ geschnitzte Kürbislaternen säumten den Weg ins Schloss, wo der Heimatverein 50 Liter Kürbissuppe ausschenkte.

Wem das alles bis dahin noch nicht gruselig genug war, konnte hier auf "Schleimglibber", "Hexentörtchen" oder "Kakerlaken" ausweichen - so wurden Wackelpudding, Muffins und gebrannte Mandeln vermarktet. Auch simple Bratwürstchen wären dem Halloween-Prinzip nicht gerecht geworden. So wurden sie kurzerhand als "verbrannte Finger" verkauft.

(meko)
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