Wesel Antenne-Bayern-Hörer nerven Apotheker

Wesel · Münchener Radiosender entschuldigt sich bei Michael Jilek (Büderich) für "Hotline-Verwirrung".

Michael Jilek ist genervt. Denn seit Anfang der Woche klingelt bei dem Apotheker in Büderich fast pausenlos das Telefon. Aber es sind nicht Kunden, die bei ihm Medikamente oder Produkte aus dem angeschlossenen Sanitätshaus bestellen wollen, sondern in der Masse Anrufer aus Bayern. "Meine Mitarbeiterinnen rennen fast nur noch zum Telefon, um den Leuten zu erklären, dass sie falsch verbunden sind", sagt Michael Jilek. Und dann erklärt er, warum Hunderte seine Hotline-Nummer 0800 9141000 wählen: Beim privaten Hörfunksender Antenne Bayern in München gibt's ein Spiel ("Vom 5. Dezember bis auf unbestimmte Zeit"), bei dem Hörer, die kurz nach jeder vollen Stunde zwischen 7 und 16 Uhr die Studio-Hotline 0800 9941000 anrufen, 1000 Euro Weihnachtsgeld gewinnen können. Das Problem ist nur, dass sich offensichtlich viele vertippen und die 1 statt der 9 wählen und am Niederrhein statt in München landen. "Ich habe schon mit dem Sender Kontakt aufgenommen und gesagt, dass die Moderatoren doch bitte etwas deutlicher sprechen und nicht nuscheln sollten. Die Dame bei Antenne Bayern meinte nur, dass der Moderator nicht nuscheln würde und man sich um die Sache kümmern wolle. Doch gebracht hat das bislang nichts", bedauert der Apotheker.

Es ist aber nicht nur so, dass seine Kunden oft nicht durchkommen, sondern dass er für jeden Anrufer aus Bayern auch noch zahlen muss. "Denn die 0800-Nummern der Telekom sind für den Anrufer gratis, aber ich als Auftraggeber zahle automatisch einige Cent pro Anruf." Ein Wechsel der Nummer kommt für Jilek nicht in Frage: "Alle Kunden, die wir beliefern, und alle Krankenkasse müssten wir informieren. Der Aufwand wäre viel zu groß."

Die RP hat sich der Sache angenommen und bei Antenne Bayern angerufen - natürlich unter der richtigen Nummer. Moderator Stefan Meixner bedauert die ganze "Telefonnummer-Verwirrung" und bittet um Verzeihung. "Antenne Bayern entschuldigt sich für die Umstände bei Herrn Jilek und seinen Kolleginnen und Kollegen. Wir möchten natürlich nicht für Kopfschmerzen sorgen. Selbst dann nicht, wenn das Team für eine passende Arznei ja an der richtigen Quelle sitzt. Wir schicken heute noch Nervennahrung aus Bayern und wünschen frohe Weihnachten."

(RP)
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