Hamminkeln Hamminkeln unterwegs in die Zukunft

Hamminkeln · Gelungener Start in den Stadtentwicklungsprozess "Hamminkeln 2030+": Vereine, Politik und Verwaltung entwickeln Ideen für die Dörfer. Sie müssen realisierbar sein, um Fördermittel bekommen zu können.

 An vier Arbeitsstationen galt es, Fragen zu verschiedenen Themengebieten zu beantworten und leere Flächen mit Ideen zu füllen.

An vier Arbeitsstationen galt es, Fragen zu verschiedenen Themengebieten zu beantworten und leere Flächen mit Ideen zu füllen.

Foto: PR

Die Vertreter von Werbegemeinschaften, Heimat- und Sportvereinen sowie örtlichen Organisationen schwärmten aus im dicht besetzten Ratssaal und im Vorraum. Sie verteilten sich an vier Arbeitsstationen mit Plänen und Stichworten für die Zukunft der Stadt mit den sieben Dörfern. Hier ging es um Wohnen, Arbeit, Mobilität und Freizeit. Die Ideen sprudelten nur so, die Themenbereiche passten zur Lebenswirklichkeit der Bürger. Mit so viel Engagement soll es weitergehen im Prozess "Zukunft Hamminkeln 2030+", der mit der sogenannten Hamminkeln-Konferenz angestoßen wurde. Am Ende, nämlich im Herbst, soll Konkretes entwickelt sein und nicht die große Vision vom Leben auf dem Land. Denn die Stadtentwicklung mit Hilfe der Bürger wird vom Land mit Fördermitteln belohnt. Dafür müssen klar nachvollziehbare Projektvoraussetzungen erfüllt werden.

Bürgermeister Bernd Romanski erinnerte eingangs an den bisherigen Einsatz in Workshops in Loikum, Wertherbruch oder Brünen. In den Dörfern hätten die Bewohner ihre Zukunft schon in die Hand genommen und Vorstellungen entwickelt, wie die Ortschaften am Leben erhalten werden können. "Es geht um die Identität der Dörfer, aber auch um Hamminkeln als Ganzes und eine Gesamtstrategie für die Stadt. Es lohnt sich absolut, sich dafür einzusetzen", sagte der Verwaltungschef. Das ließen sich die Hamminkelner nicht zweimal sagen und lieferten an den Stationen eine Ideenvielfalt, die jetzt sortiert und eingeordnet werden muss. Und weil Anschauung besser ist als abgehobene Vision, stehen Ende April für alle Interessenten offene "Bürgerspaziergänge" auf dem Programm, um jeweils vor Ort Vorschläge zu prüfen. Alle Ergebnisse fließen dann in das Integrierte kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) ein.

Das wiederum ist als Leitfaden für die gesamtstädtische Strategie Voraussetzung, um beim Land im Wettbewerb um Fördergelder zu punkten. Nur so kann die klamme Kommune überhaupt die nötigen Finanzen erhalten, um Maßnahmen umzusetzen. Für den gesamten Prozess hat sich Hamminkeln professionelle Hilfe geholt, und zwar das Büro Frauns aus Münster und Post Welters + Partner aus Dortmund. Moderatorin Elke Frauns betonte eingangs, dass Hamminkeln mit den vorhandenen Dorf-Zukunftswerkstätten ungewöhnlich weit in Sachen Bürgerbeteiligung sei. "Sehr ungewöhnlich, wie sie hier konzeptionell schon arbeiten", urteilte sie. Als Schwerpunktbereiche der Stadt nannte sie Hamminkeln, Dingden und in Teilen Mehrhoog. Es gehe aber letztlich um die Gesamtheit in einer Stadt, der Bevölkerungswachstum ungebrochen sei und laut Prognose weitergehe.

Die zu bearbeitenden Aspekte von demografischem Wandel bis Digitalisierung, von Klimaschutz bis Freizeit, von Wirtschaft bis Wohnen sind reichlich. Frauns sagte, dass man den Prozess in vier Phasen eingeteilt habe. Zum Auftakt ging es um die Bestandsanalyse. Phase zwei behandelt Ziele und Projektperspektiven, dann folgt die Priorisierung von Ideen und die Durchsetzungsstrategie. In Phase vier wird das Konzept vorgestellt und beschlossen. Wichtig sei es, die Arbeitsteilung der Ortschaften innerhalb des Stadtgebiets und in den Orten in den Fokus zu nehmen. Denn das Land als Geldgeber wolle klare, nachvollziehbare Grundlagen der Entwicklung. Finanzmittel nach dem Gießkannenprinzip gebe es nicht mehr. Die Chancen, das Hamminkeln strukturiert und klug vorgeht, stehen nach dem positiven Start gut. Bei den Teilnehmern waren jedenfalls nur wohlwollende Worte zu hören.

(RP)
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