Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
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Unsere Woche Mit Herz und Verstand den vielen Flüchtlingen helfen

Wesel · Die Mehrzahl der Asylbewerber ist in Wesel in Wohnungen untergebracht. Das ist gut so. Aber: In vielen Fällen fehlt es den Flüchtlingsfamilien an Hausrat und Mobiliar. Das Problem ist, dass die engagierte Flüchtlingshilfe nicht in der Lage ist, die hohen Kosten für den Transport von Gebrauchtmöbeln zu übernehmen. Stärker als bislang ist nun die Verwaltung gefordert.

Dass Wesel, anders als viele andere Kommunen im Lande, Flüchtlinge verstärkt in privaten Wohnungen unterbringt, statt in den kleinen Zimmern des Asylbewerberheimes an der Fluthgrafstraße, ist zweifelsohne richtig. Und richtig ist auch, dass die Politik der Weseler Flüchtlingshilfe, wie jüngst im Sozialausschuss geschehen, für deren ehrenamtliches Engagement höchste Anerkennung zollt. Nicht nachvollziehbar in diesem Zusammenhang ist allerdings die Tatsache, dass sich bis gestern praktisch niemand ernsthaft Gedanken gemacht hat, wie die Wohnungen der Asylbewerber mit den nötigsten Möbeln und Hausrat ausgestattet werden können. Unglaublich, dass der Ausschuss das Thema erst nach der Sommerpause im September erneut diskutieren will - also in mehr als vier Monaten. Dabei muss es unbedingt jetzt angegangen werden.

Sozialdezernent Daniel Kunstleben, erst seit wenigen Wochen im Amt, kann sich erste Sporen verdienen, wenn es ihm kurzfristig gelingt, Vertreter von Sozialverbänden (Caritas, Diakonie, DRK, etc.) und Service-Clubs (Lions, Rotarier, etc.), weltoffenen, sozial denkenden und spendenfreudigen Unternehmen (die gibt es in Wesel, man muss sie nur ansprechen!) an einen Tisch zu bekommen, um gemeinsam mit Herz und Verstand nach einer praktikablen und wirtschaftlichen Lösung des Problems zu suchen.

Der Vorschlag von CDU-Ratsfrau und Sozialausschuss-Mitglied Daniela Staude, nicht benötigten Trödel nach Ende des ASG-Second-Hand-Marktes an der Rundsporthalle am 20. Juni doch den Asylbewerbern zukommen zu lassen, geht in die richtige Richtung. Dass die Verteilung eine große logistische Herausforderung sein wird, ist klar. Doch lässt sich auf Grundlage der Idee das weitere Vorgehen diskutieren. Voraussetzung ist allerdings der feste Wille, die Schwierigkeiten zu lösen.

In einem nächsten Schritt muss außerdem mit dem ASG über Möglichkeiten gesprochen werden, gebrauchsfähige Sperrmüll-Möbel vor der Müllverbrennungsanlage zu retten und bedürftigen Flüchtlingsfamilien zur Verfügung zu stellen. Zudem muss es im Rathaus eine Anlaufstation geben für Bürger, die bereit sind, Möbel und Hausrat den Asylbewerbern zur Verfügung zu stellen.

Auch hier sind Herz und Engagement nötig, um Erfolge zu erzielen. Nur wenn alle zusammen arbeiten - Verwaltung, Politik, Vereine, Organisationen - und sich verantwortlich fühlen, kann sich etwas bewegen zum Wohle der Menschen, die in Wesel aus den unterschiedlichsten Gründen Zuflucht gesucht haben.

(RP)
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