Hamminkeln Neue Rettungswache in Hamminkeln

Hamminkeln · Die Politik will im Betriebsausschuss am Donnerstag den Baubeschluss für den Standort am Feuerwehrgerätehaus fassen. 2017 soll die Notfallwache bezugsfertig sein. Rettungseinsätze sind dann zentral rund um die Uhr möglich.

 Am Standort der Hamminkelner Feuerwehr an der Straße Daßhorst werden im nächsten Jahr Baufahrzeuge aufkreuzen. Denn dort soll die neue, gut 240.000 Euro teure Rettungswache entstehen.

Am Standort der Hamminkelner Feuerwehr an der Straße Daßhorst werden im nächsten Jahr Baufahrzeuge aufkreuzen. Denn dort soll die neue, gut 240.000 Euro teure Rettungswache entstehen.

Foto: Ekkehard Malz

Wenn der Notarzt gerufen wird, muss es schnell gehen. Enge Zeitraster gelten offiziell, bis der Mediziner bei den Patienten sein muss. Höchstrichterlich umfasst die sogenannte "Hilfsfrist" fünf bis acht Minuten, in ländlichen Gegenden dürfen es bis zu zwölf Minuten für die Notfallrettung sein. In einer Flächengemeinde wie Hamminkeln ist das nicht selbstverständlich zu erreichen. Deshalb steht seit kurzem ein Rettungswagen in Hamminkeln. 50 Einsätze monatlich - nur tagsüber und werktäglich - absolviert er vom Standort Feuerwehrgerätehaus aus. Und das zur vollen Zufriedenheit von Dezernent Robert Graaf. Nun erhalten die Retter bald bessere Bedingungen.

Zur Freude von Graaf, der im Rathaus auch für die Rettungsdienste zuständig ist, soll es eine neue Rettungswache am Standort Feuerwehrgerätehaus Hamminkeln geben. Ein Vorentwurf mit Kostenschätzung ist vorhanden, im Betriebsausschuss soll es am Donnerstag mit der Auftragsvergabe an Planer für 70.000 Euro konkret werden. 2017 soll die 240.000 Euro teure Einsatzzentrale fertig sein.

Der Kreis Wesel wird dann Träger. Er ist verpflichtet, die "bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung im Kreisgebiet mit Leistungen der Notfallrettung einschließlich der notärztlichen Versorgung im Rettungsdienst und des Krankentransports sicherzustellen", wie es amtlich heißt. Die Kreisbehörde mit Sitz in Wesel hatte zuvor einen Blick in die Statistik der Jahre 2012 bis 2014 getan und "Optimierungsmöglichkeiten" in Hamminkeln festgestellt. Heißt: Die Zeitvorgabe wird zu oft nicht eingehalten, die Retter sind zu lange zu den Dörfern unterwegs. Erste Maßnahme war, einen Rettungswagen von der Feuerwache Wesel nach Hamminkeln zu verlegen, um so die Einsatzstrecken abzukürzen. "Seit dem 1. Dezember 2015 ist von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 19 Uhr ein Rettungswagen der Feuerwehr Wesel im Feuerwehrgerätehaus Hamminkeln stationiert. In der anderen Zeit fährt dieser Wagen die Einsätze vom Standort Schillkaserne in Wesel-Blumenkamp", sagt Robert Graaf.

Seitdem hat es besagte 50 Einsätze gegeben, die positive Erfahrung hat die Neuorganisation bestätigt. Doch reicht das auch für nächtliche Notfälle? "Im Interesse der Hamminkelner Bevölkerung wollen wir die erreichte Verbesserung durch die Stationierung eines Rettungswagens im Feuerwehrgerätehaus nicht nur tagsüber und in der Woche gewährleisten, sondern rund um die Uhr. Dies geht nur mit dem zeitnahen Neubau der Rettungswache und wäre ein deutlicher Nutzen", zieht Graaf als Fazit.

Die Stadt will nun die Wache mit Rettungswagenstellplatz und Nebenräumen bauen, der Kreis soll dann mieten. Muster könnte Schermbeck sein. Die baulichen Anforderungen an eine Rettungswache in Hamminkeln seien vergleichbar mit der vor einigen Jahren fertiggestellten Rettungswache in der Nachbarkommune, heißt es.

Kontakt mit dem dortigen Architekturbüro wurde aufgenommen. Ein erster Vorentwurf mit Kostenschätzung für den Standort Hamminkeln liegt nun vor, wobei noch nach Sparpotenzial gesucht wird. Politisch dürfte die Investition aber keine Frage sein.

(RP)
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