Wesel Polizeipräsidentin ruft zu Wachsamkeit auf

Wesel · Elke Bartels sprach beim SPD-Neujahrsempfang in der Musik- und Kunstschule über innere Sicherheit.

 Beim Empfang in der Musikschul-Aula: Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Dr. Ulrich Krüger (MdB), Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels, Gunhild Sartingen, Landrat Dr. Ansgar Müller, Fraktionschef Ludger Hovest, Norbert Meesters (MdL)

Beim Empfang in der Musikschul-Aula: Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Dr. Ulrich Krüger (MdB), Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels, Gunhild Sartingen, Landrat Dr. Ansgar Müller, Fraktionschef Ludger Hovest, Norbert Meesters (MdL)

Foto: Malz

Fremdenfeindlichkeit darf nicht zu einem Problem in der Mitte der Gesellschaft werden - das war eine der zentralen Aussagen im Vortrag von Dr. Elke Bartels, Polizeipräsidentin in Duisburg, beim SPD-Neujahrsempfang in der Musik- und Kunstschule gestern. Bartels sprach über das große Thema innere Sicherheit. Vor Monaten, als Bartels eingeladen worden war, war den Organisatoren natürlich klar, dass das Thema ein immens wichtiges ist - "aber dass es diese Brisanz haben würde, damit war nicht zu rechen", sagte Fraktionsvorsitzender Ludger Hovest in seinen einleitenden Worten und bezog sich auf die Terrorangriffe in Frankreich.

Das Bedürfnis nach öffentlicher Sicherheit sei ein Grundbedürfnis von Menschen, sagte Bartels, stellte aber auch klar: "Absolute Sicherheit wird es nie geben." Und: "Die Anschläge in Frankreich Anfang des Jahres zeigen, wie schnell Krisenherde auch zu uns kommen können." Der islamistische Terrorismus habe einen großen Zulauf, sagte Bartels, schickte aber sofort hinterher: "In Deutschland gibt es rund vier Millionen Menschen muslimischen Glaubens, aber nur rund ein Prozent davon ist islamistisch." Sicherheitsbehörden täten alles, um potenzielle Gefährder auszumachen und von Angriffen abzuhalten oder Netzwerke aufzudecken, um zukünftige Anschläge zu verhindern. "Dazu brauchen wir aber das Instrument der Vorratsdatenspeicherung - zur Ermittlungs- und Fahndungsarbeit und zur Verhinderung neuer Straftaten." Die Polizei im Kreis Wesel beteiligt sich laut Bartels am Präventionsprojekt "Wegweiser", das verhindern soll, dass Jugendliche überhaupt in die Radikalisierung abrutschen. Bartels rief zur Wachsamkeit auf und dazu, sich nicht von der Angst vor dem Fremden leiten zu lassen.

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp nutzte den Empfang, um 2014er Erfolge (Bahnhofsumbau, Ausbau U-3-Betreuung, Bau barrierefreier Wohnungen, Umbau Zitadellenviertel) zu rekapitulieren und 2015er Aufgaben zu benennen. Weseler Einzelhändler müssen sich mit der Konkurrenz Internet auseinandersetzen, der Ausbau der Kitaplätze muss vorangetrieben und die Investitionen in Schulgebäuden fortgesetzt werden; Westkamp wünscht sich zudem exklusive Wohnbebauung im Ex-Kreiswehrersatzamt. Und Westkamp stellte in Sachen Flüchtlinge klar: "Kriegsflüchtlinge brauchen unsere Hilfe in einer für sie fremden Welt - und Wesels Bevölkerung ist hilfsbereit."

(grof)
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