Hamminkeln Selbst ist der Bauhof: So spart die Stadt

Hamminkeln · Der Hamminkelner Bauhof hat im Vergleich mit elf anderen Bauhöfen im Land recht gut abgeschnitten. Wertvoller ist noch, dass handwerkliches Können im Hausmeisterpool Ausgaben vermeidet.

 Gregor Hoffmann ist gelernter Landmaschinenschlosser. Er sorgt dafür, dass fast der komplette Fuhrpark am Bauhof, an der Kläranlage und am Rathaus flott bleibt.

Gregor Hoffmann ist gelernter Landmaschinenschlosser. Er sorgt dafür, dass fast der komplette Fuhrpark am Bauhof, an der Kläranlage und am Rathaus flott bleibt.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Der Bauhof hat den Vergleich nicht gescheut. Und er steht ganz gut da. Jedenfalls sind Technikvorstand Thomas Dreier und Bauhofchef Hermann Flores recht zufrieden mit dem Abschneiden unter elf kommunalen Bauhöfen im ganzen Land, die unter dem Dach der Entwicklungszentrale mit dem sperrigen Titel Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) in den Vergleichsring gestiegen sind. Freiwillig. Dabei sollten Stärken, aber auch Schwächen zutage treten. Die Auswertung liegt inzwischen im Rathaus vor und soll im nächsten Betriebsausschuss Ende April vorgestellt werden.

 Das verantwortliche Trio für den Bauhof (v.l.): Fachbereichsleiter Detlef Siedenbiedel, Bauhofchef Hermann Flores und Thomas Dreier, Geschäftsführer des städtischen Eigenbetriebes, sind sehr zufrieden mit ihrer Mannschaft.

Das verantwortliche Trio für den Bauhof (v.l.): Fachbereichsleiter Detlef Siedenbiedel, Bauhofchef Hermann Flores und Thomas Dreier, Geschäftsführer des städtischen Eigenbetriebes, sind sehr zufrieden mit ihrer Mannschaft.

Foto: Malz

"Wir sind ganz gut weggekommen", stellt Thomas Dreier nüchtern bescheiden fest. "Aber natürlich gibt es Potenzial, wo wir uns noch verbessern können." So habe sich beispielsweise gezeigt, dass sich die angestrebte Übernahme der Azubis bereits auszahle. Mit einem Altersdurchschnitt von 42,4 Jahren sind 26 Männer im Bauhofteam deutlich jünger als beispielsweise ihre Kollegen in Dülmen oder Mechernich. Und auch bei der Straßenunterhaltung sind die Werte gut. 0,18 Männer kommen in der Stadt der sieben Dörfer auf einen Kilometer kommunale Straße, die "Besten" sind nur unwesentlich günstiger.

Ein vergleichbar niedriger Krankenstand unterstreiche die hohe Motivation seiner Mannschaft, so Hermann Flores, und auch die "abrechnungsfähige Produktivität" seiner Leute sei "erfreulich hoch". Doch Dreier warnt vor zu hohen Erwartungen an den Vergleich, weil sich vieles halt kaum vergleichen lässt. So könne man den Aufwand beim Winterdienst im Hochsauerland schwerlich mit dem am platten Niederrhein vergleichen, wo im ausgefallenen Winter nicht mal zehn Tonnen Salz gestreut werden mussten und die Lager voll geblieben sind. "So sind wir zwar froh, dass wir eine Menge an Kennzahlen ermittelt haben", so Dreier weiter, "aber die helfen uns zunächst vor allem im internen Abgleich und sind Motivation, uns nach Möglichkeit ständig zu steigern." Außerdem falle beim Controlling der Vergleich bei Angeboten mit Privaten künftig leichter und mache deutlich, ob eine Ausschreibung von bestimmten Tätigkeiten lohnen könnte.

So sei aufgefallen, dass sich der Bauhof im Vergleich zu anderen Städten sehr intensiv um die Kontrolle der Spielplätze kümmert. "Das ist auch eine Frage der Wertigkeit", so Dreier. "Wir müssen sagen, wie wichtig es uns ist, dass die Sicherheit gewährleistet bleibt." In diesem Zusammenhang verweist der Technikvorstand, dass ein Dekra-Bericht bestätigt, dass die Seilbahn am Kappertsberg in Brünen, an der sich längst die Wahlkämpfer abarbeiten, nicht repariert werden kann (sie ist bereits abgebaut). Sobald das Spielplatzkonzept vorliege, müsse entschieden werden, ob hier Ersatz geschaffen werden soll.

Im interkommunalen Kennziffern-Vergleich nicht erfasst ist das inzwischen beachtliche handwerkliche Know-how, das sich im Hausmeisterpool angesammelt hat, der dem Bauhof zugeordnet ist. Bei Elektro-, Maurer-, Holz- und Installationsarbeiten hätten sich die Spezialisten beispielsweise beim Umbau der Grundschule in Mehrhoog oder der Sanierung des Alten Rathauses - barrierefreie Rampe - echt bezahlt gemacht. "So können kleine Aufträge schnell und flexibel erledigt werden", so Dreier. Die nächsten Jobs für die Spezialisten im Team stehen mit der Mensa-Erweiterung in der Gesamtschule und klimafreundlichen LED-Umrüstung in den Schulen bereits ins Haus.

In dem Zusammenhang hebt Hermann Flores beispielhaft Gregor Hoffmann hervor. Der gelernte Landmaschinenschlosser hält nicht nur den Bauhof-Fuhrpark flott, sondern erspart auch allen anderen Autos der Stadt die Werkstatt. Ob er auch am Dienstwagen des Bürgermeisters schraubt, sagte Flors nicht.

Für "das tägliche Brot" sorgen weiter die festen "Grün-Kolonnen" in den Dörfern, die als "Ansprechpartner vor Ort" einen wichtigen Job hab, auch wenn Bürgernähe nicht als Kennziffer erfasst wird.

(RP)
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