Wesel Sozialer Wohnungsbau an Brüner Straße

Wesel · Auf dem alten Sportplatz an der Brüner Straße soll geförderter Wohnraum entstehen. Überlegt wurde im Planungsausschuss außerdem, Flüchtlingskinder in der ehemaligen Ringenberger Grundschule zu unterrichten.

Das Dauer-Thema Bebauung des alten Sportplatzes an der Brüner Straße steht kurz vor der Beendigung. Der Planungsausschuss hat gestern einstimmig sein Häkchen hinter die beschleunigte Offenlage gesetzt. Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um bald Baurecht zu schaffen. Die Vermarktung des Geländes war in der Vergangenheit oft umstritten und von vielfachen politischen Wünschen begleitet. Nun wird die Bebauung unter dem Druck der Ereignisse neu ausgerichtet - und unter Zeitdruck gestellt. Denn angesichts des Flüchtlingsaufkommens (bis gestern 565) geht die Stadt von vielen Menschen aus, die hier bleiben wollen. Für sie wird Wohnraum benötigt, weshalb auf dem alten Sportplatz geförderter Wohnraum entstehen soll. Das Wohngebiet soll dazu mit Einzelhäusern aufgelockert werden. Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski sprach gestern bereits davon, dass "mir die Projektentwickler die Tür einrennen".

Es gebe Interessenten, die für das 16.000 Quadratmeter große Areal und darüber hinaus schon Bebauungspläne in der Tasche haben. Der Verwaltungschef sprach sich dafür aus, "künftig Quartiersplanung zu betreiben". Man brauche für Vorhaben einen auf Hamminkelner Verhältnisse zugeschnittenen Masterplan. Dafür dürfte aber an der Brüner Straße keine Zeit bleiben. Angesichts der langen Planungsverfahren steht die Stadt unter Zeitdruck, sozialer Wohnungsbau sei schnell nötig, hieß es.

Baurecht wird auch am Schwanenschlatt in Dingden geschaffen. Dort entstehen Flüchtlingsunterkünfte in Modulbauweise. Angesichts vieler Kinder unter den Flüchtlingen (215 Schulpflichtige) und eines aktuellen Notrufs der Mehrhooger Grundschule wegen Auslastung bringt Romanski die Idee ins Spiel, die ehemalige Ringenberger Grundschule wieder als Schulstandort zu beleben. Ende des Jahres soll das derzeit von Flüchtlingen genutzte Gebäude wieder frei sein. Die Stadt geht davon aus, dass sie im Kita- und Schulbereich weitere Plätze schaffen muss.

Themenwechsel: Der neue Landesentwicklungsplan schränkt auch Hamminkelns Entwicklungsmöglichkeiten ein. Wie Vorstandsbereichsleiter Thomas Dreier im Ausschuss sagte, habe man in Stellungnahmen mehr Flexibilität erreicht, um Gegebenheiten vor Ort bei Planungen besser berücksichtigen zu können. Das betrifft vor allem die Dörfer, aber auch Gewerbeflächen. Gestern beschloss der Ausschuss weitere Stellungnahmen im zweiten Beteiligungsverfahren.

Auf Hinweise von Gabriele Obschernicat (Initiative gegen Fracking) erhält Düsseldorf nun eine verschärfte Variante gegen die umstrittene Form der Gasgewinnung Fracking. Hamminkeln stellt sich nun auch gegen Untersuchungsbohrungen, die für Fracking eingesetzt werden können.

(RP)
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