Leichtathletik Springermeeting: Weseler TV und DLV legen Streit bei

Wesel · Die Absage des Weseler Springermeetings am Pfingstwochenende wird jetzt doch kein juristisches Nachspiel haben. Der Weseler TV hatte Widerspruch dagegen eingelegt, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) ihm kurzfristig die Genehmigung für die Veranstaltung entzogen hatte.

 DLV-Generalsekretär Frank Hensel räumte ein, dass auch der Verband Fehler gemacht habe.

DLV-Generalsekretär Frank Hensel räumte ein, dass auch der Verband Fehler gemacht habe.

Foto: RP-Archivfoto

Den will der Verein jetzt zurückziehen, nachdem es ein Gespräch mit Verantwortlichen des DLV gegeben hat. An dem Treffen in Wesel nahmen vom Verband unter anderem Generalsekretär Frank Hensel und Frank O. Hamm, Vizepräsident Veranstaltungsmanagement im DLV, teil. Vom Weseler TV waren Vorsitzender Rolf Nitsch, sein Stellvertreter Rolf Messerschmidt, Leichtathletik-Abteilungsleiter Manfred Frach und sein Stellvertreter Dieter Jantz dabei. Ob das Springermeeting 2015 wieder stattfinden wird, ist allerdings offen. "Darüber müssen wir uns im Verein noch unterhalten", sagt Frach. Für ihn ist nach dem Treffen "immer noch nicht richtig schlüssig, warum uns der DLV die Genehmigung entzogen hat".

Beide Seiten gaben zu, dass sie Fehler gemacht haben. Der DLV räumte ein, dass die kurzfristige Rücknahme der Genehmigung für den Weseler TV zu erheblichen Problemen geführt habe. "Die Diskussion hat in der öffentlichen Wahrnehmung sowohl dem Weseler TV, der als verlässlicher Partner für Leichtathletik-Veranstaltungen bekannt ist, als auch dem DLV geschadet", sagt Generaldirektor Hensel. Soweit es Kommunikationsprobleme gegeben haben sollte, werde der Verband dies intern aufarbeiten. Knackpunkt war, dass der WTV die Verbandsaufsicht nicht rechtzeitig zum Meeting eingeladen hatte. Dies hätte, so der DLV, beim Thema Doping zu Problemen führen können.

"Auch uns sind Fehler unterlaufen. Wir haben gewisse Fristen nicht eingehalten", sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Dieter Jantz. Trotzdem sei die Entscheidung des DLV zu hart gewesen. "Wir verzichten aber auf weitere juristische Auseinandersetzungen. Denn es hilft uns nicht, wenn wir in ein oder zwei Jahren von einem Sportgericht bestätigt bekommen, dass wir die Veranstaltung hätten durchführen können", sagt WTV-Chef Rolf Nitsch.

Der Verein hätte bei einem Erfolg vor dem Sportgericht zivilrechtlich Schadenersatzforderungen geltend machen können. Jetzt bleibt er nach dem abgesagten Meeting auf Kosten von, so Jantz, "ein paar hundert Euro hängen". Allerdings hat der DLV zugesagt, den WTV künftig bei Veranstaltungen zu unterstützen.

(josch)
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