Wesel Steinstraße: neues Leben in zweiter Reihe

Wesel · Nicht nur Wesels Schokoladenseiten wie die Fußgängerzone werden erneuert. Auch in ehemaligen Hinterhoflagen entwickeln sich attraktive Quartiere. Gerade begonnen hat der Abriss für den Wohnungsneubau im Domviertel.

 Steinstraße 4 lautet die Adresse für zehn Eigentumswohnungen, die die Weseler Schott Massivhaus AG errichten wird. Die Abbrucharbeiten auf dem zuletzt gewerblich genutzten Gelände sind in vollem Gange. Im September sollen die Arbeiten am barrierefreien Neubau (unten rechts) beginnen.

Steinstraße 4 lautet die Adresse für zehn Eigentumswohnungen, die die Weseler Schott Massivhaus AG errichten wird. Die Abbrucharbeiten auf dem zuletzt gewerblich genutzten Gelände sind in vollem Gange. Im September sollen die Arbeiten am barrierefreien Neubau (unten rechts) beginnen.

Foto: Arnulf Stoffel

Die neue Fußgängerzone, das Projekt Neuer Bahnhof Wesel und das Fassadenprogramm zeigen Wirkung. In der Innenstadt sind die Weichen gestellt für mehr Aufenthaltsqualität. Die Entwicklung eines neuen Stadtbildes im Einklang mit stilsicherer Sanierung hochwertiger Nachkriegsarchitektur macht auch vor Hinterhoflagen nicht halt. Das kann man nicht immer sehen, weil viele Kleinigkeiten in der zweiten Reihe im ganz privaten Umfeld geschehen. In der Steinstraße indes stehen größere Veränderungen an, die aktuell hautnah mitverfolgt werden können. Wie berichtet, errichtet die Weseler Schott Massivhaus AG hier einen Komplex mit zehn Eigentumswohnungen. Mittwoch und Donnerstag liefen die ersten Vorbereitungsarbeiten für den Abriss der Altgebäude auf dem bisher gewerblich genutzten Areal. Seit gestern greift der Bagger in die Vollen.

Baggerfahrer Frank Holtkamp (27) und Abbruchhelfer Patrick Slomski (24) von der Borkener Firma Clemens Klöpper verstehen ihr Handwerk. Bis gestern Mittag hatte der große Greifer schon etliche Schuttmengen zusammengeschoben. Schon türmen sich die einzelnen Materialien. Hier das Holz, da Bauschutt, dort die Metalle, die Kabel, die Glaswolle und in einem Spezialsack die asbesthaltigen Bauabfälle.

Zugang zur Baustelle haben die Akteure noch von der Köppeltorstraße, an der mittlerweile die Betriebe - Druckerei und Änderungsschneiderei - angesiedelt sind, die bislang im Hinterhof lagen. Die Mauer des Altbaus an der Steinstraße bleibt bis zum Ende der Abbrucharbeiten stehen. Die davor liegenden etwa fünf Stellplätze sind bereits vom Bauzaun belegt.

Im September soll der Neubau der zehn Eigentumswohnungen beginnen. Die Fertigstellung ist für Sommer 2015 vorgesehen. Das Erdgeschoss ist für 17 Pkw-Stellplätze und für Abstellräume reserviert. Im ersten und zweiten Stock sind jeweils vier Wohneinheiten vorgesehen, im Staffelgeschoss darüber zwei. Die Größen variieren von 66 über 82 bis zu 104 Quadratmeter. Die Preise beginnen bei 152 000 Euro. Es handelt sich um ein sogenanntes Effizienzhaus; die Wohnungen sollen barrierefrei und rollstuhlgerecht sein. Ein Aufzug gehört dazu. Das Ensemble ist mit rund zwei Millionen Euro Baukosten kalkuliert.

Wie Barbara Imgrund von der Schott Massivhaus AG gestern sagte, ist die Nachfrage von Interessierten bereits groß. Darunter seien Leute, die eine gute Geldanlage sehen und vermieten wollen, ebenso Menschen, die selbst einziehen.

Die Steinstraße liegt in Steinwurfnähe zum Willibrordi-Dom und somit auch nah an vielen anderen zentralen Stellen. Behörden, Geldinstitute, Volkshochschule, Bühnenhaus, Centrum mit Stadtbücherei, Marien-Hospital, Ärzte, Wochenmarkt und nicht zuletzt die Fußgängerzone selbst sind fußläufig schnell erreichbar. Das macht die Lage im Domviertel unter anderem für ältere Menschen interessant, die es zurück in die Weseler Innenstadt zieht.

(RP)
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