Hamminkeln Vergessener Müll am Molkereiplatz

Hamminkeln · Der Molkereiplatz erlebte am Vorabend des beliebten Dorffestes "bennen on butten" eine tolle Feier. Doch die Stimmung nach der Modenschau tags drauf war nicht ganz ungetrübt. Anwohner und Geschäftsleute ärgerten sich über zurückgelassenen Abfall. Mit Verspätung hat der Bauhof die vergessenen Mülltüten nun abgeholt.

Seit Monaten sind Sabine Wenning die Absperrbarken um die Säulen der Passage vor ihrer Rathaus-Apotheke ein Dorn im Auge. Auch wenn sie Verständnis hat, dass die Suche nach dem Leck im Dach der Tiefgarage mühsam sei und dauert. "Doch jetzt landeten on top die Müllsäcke in der Absperrung direkt neben unserem Eingang", erzählte sie. Nicht nur ein optisches, sondern auch für die Nase ein Ärgernis.

"Ärgerlich und geschäftsschädigend für alle am Molkereiplatz, der so weiter an Wert verliert", so Sabine Wenning. Mehrere Anrufe im Rathaus brachten zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Abfallberater Thomas Michaelis machte sich schlau, nachdem ihn die RP auf das ungeklärte Problem aufmerksam gemacht hatte. Es sei richtig, dass im Rathaus mehrere Anrufe eingegangen seien. Die Beschwerden seien an die Hamminkelner Werbegemeinschaft (HWG) weitergeleitet worden, so Michaelis. Es sei vereinbart, dass die HWG für die Entsorgung der Abfälle nach "bennen on butten" verantwortlich sei.

Doch so einfach war das offenbar nicht. Thomas Michaelis schilderte die Lage so: HWG-Vizechef Wilhelm Kloppert erreichte die Müllsache vom Molkereiplatz "im Ausland". Vermutlich weilte Bierbrauer "Wei Li" im Reich der Mitte, um sein Spezialgebräu für den chinesischen Markt in Fluss zu bringen. SMS-Nachricht ans Rathaus: "Kann mich nicht kümmern, könnt Ihr?" Antwort aufs Smartphone des Bierspezialisten: "Ja, wer zahlt?" Der Bauhof muss, politisch gewollt, wie ein Kaufmann für jede Dienstleistung eine Rechnung schreiben. Die Abstimmung dauerte - länger als eine Woche. Da ist Optimierungsbedarf.

(bp)
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