Schermbeck Warten auf den Storch-Nachwuchs

Schermbeck · Der Heimatverein lockt an drei Stellen mit Nisthilfen. Damit sollen die ab Ende Februar anfliegenden Weißstörche zum Nisten in Gahlen motiviert werden. Liebevoll hat der Verein sogar richtige Nester vorgebaut.

 In etwa acht Metern Höhe formte Heinz Wilhelm Beckmann aus Korbweidenzweigen und Riedästen Nester für Störche.

In etwa acht Metern Höhe formte Heinz Wilhelm Beckmann aus Korbweidenzweigen und Riedästen Nester für Störche.

Foto: Scheffler

Nur zu gerne würden die Gahlener Bürger Störchen in ihrem Dörfchen zumindest eine Zeitlang eine Heimat bieten. Deshalb bemühen sie sich bereits seit dem Jahr 2009, Storchenpaare mit Hilfe von eigens errichteten Nistbäumen anzulocken.

 Wie hier auf Hemmert-Pottmanns Acker im Bruch bauten Mitglieder des Gahlener Heimatvereins am Samstag Nisthilfen für Störche.

Wie hier auf Hemmert-Pottmanns Acker im Bruch bauten Mitglieder des Gahlener Heimatvereins am Samstag Nisthilfen für Störche.

Foto: Helmut Scheffler

Inzwischen wurden an drei verschiedenen Stellen im Dorf Nistbäume errichtet. Der ehemalige Heimatvereinsvorsitzende Gustav Ruloff stellte die Stämme für diese Maßnahme zur Verfügung. Der Gahlener Dachdeckermeister Hans-Wilhelm Hermeler befestigte die Wagenräder darauf in luftiger Höhe.

Im Rahmen der vergangenen Gruppenleiterbesprechnung des Heimatvereins hatte Egon Unterberg bei Haferkamp den Wunsch geäußert, die Nisthilfen zu erneuern, um den Störchen zusätzlich einen Teil des Nestbaus abzunehmen. Der Heimatverein organisierte daraufhin eine Ausbaumaßnahme für die drei vorhandenen Gahlener Nistbäume bei Hemmert-Pottmann im Bruch, bei Abelt am Bühnenberg sowie am Ende der Rabenstraße in Östrich.

Markus Walbrodt, Vorstandsmitglied des Heimatvereins konnte die Kirchhellener Firma Rhein-Ruhr-Lift (Reinhard Engbergs) gewinnen, kostenlos eine Raupen-Hubarbeitsbühne zur Verfügung zu stellen, während der Vorsitzende des Heimatvereins, Jürgen Höchst, bei den Familien Hemmert-Pottmann und Abelt die Genehmigung einholte, mit mehreren Fahrzeugen die Ländereien befahren zu dürfen.

Der Boden war am vergangenen Samstag bei der Installation so sehr gefroren, dass die Fahrzeuge keinerlei Spuren hinterließen und zudem einen noch sicheren Stand der Hubarbeitsbühne ermöglichten, als es die vier Gerätestützen der Arbeitsbühne ohnedies schon gewährleisteten.

Am frühen Morgen begannen die Arbeiten auf Hemmert-Pottmanns Acker, etwa 250 Meter nördlich der Holthausener Straße. Heinz-Wilhelm Beckmann und Egon Unterberg ließen sich mit der Hubarbeitsbühne in etwa acht Meter Höhe hieven und formten dort auf dem Wagenrad ein Vogelnest aus Korbweidenästen, die sich leicht biegen ließen. Mit dünnen Riedästen , die als weicheres Material dienten, wurde schließlich das Innere des Nestes ausstaffiert, bevor die Arbeitsgruppe weiterfuhr, um die anderen Nistbäume auf dieselbe Weise mit einladenden Nestern für die Storchenpaare zu versehen.

Die Nester sind nun weitgehend vorbereitet, sodass die Chance besteht, dass die ab Ende Februar anfliegenden Weißstörche auf dem Weg zu ihren vorjährigen Nistrevieren den Verlockungen des Gahlener Heimatvereins nicht widerstehen können. "Auf zwei der drei Nistbäume wurden schon Störche beobachtet", berichtet Jürgen Höchst, der nur zu gerne miterleben möchte, dass ein Storchenpärchen für Nachwuchs "made in Gahlen" sorgen würde.

Als Landeplatz haben Störche das Lippedorf bereits wiederholt bevorzugt. Ende August 2014 bereiteten sich beispielsweise auf einer großen Wiese neben dem Hof Großblotekamp im Heisterkamp gleich etwa 60 Störche auf ihren Flug in wärmere südliche Gefilde zum Überwintern vor.

(hes)
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