Wesel Westfalenweg: Ärger mit Schleichverkehr

Wesel · Hans-Hermann Neu, der an der schmalen Verbindungsstraße zwischen Blumenkamp und der Feldmark wohnt, hat die Nase voll von Lärm und den Rasern in der Tempo-30-Zone. Mit Hilfe der Politik möchte er die Situation entschärfen.

 Auf dem Westfalenweg kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, beklagt Hans-Hermann Neu. "Eine Einbahnstraßen-Regelung wäre die Lösung."

Auf dem Westfalenweg kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, beklagt Hans-Hermann Neu. "Eine Einbahnstraßen-Regelung wäre die Lösung."

Foto: Malz

Hans-Hermann Neu (68) wohnt mit seiner Frau eigentlich sehr gerne in seinem geschmackvoll umgebauten Elternhaus am Westfalenweg, der Blumenkamp mit der Feldmark verbindet. Was die beiden allerdings zunehmend nervt, ist der Autoverkehr auf der äußerst schmalen Straße, die in Richtung Blumenkamp nur "für Anwohner frei" ist. Doch daran hält sich kaum jemand. Die Stadt hatte hier kürzlich mal für zwei Wochen lang ein Zählgerät aufgestellt. Ergebnis: Im Durchschnitt sind auf dem Schleichweg täglich 854 Fahrzeuge unterwegs.

"Seit Edeka Komp vor fünf Jahren in Lackhausen aufgemacht hat, kann man sich kaum vorstellen, was hier morgens von 7 bis 9 und nachmittags ab 15 Uhr los ist und wie schnell hier teilweise gefahren wird", sagt Hans-Hermann Neu und zeigt auf die Geschwindigkeitstafel wenige Meter von seinem Haus entfernt. Die elektronische Anzeige hat das Ordnungsamt hier kürzlich auf sein Bitten hin aufgehängt, um Autofahrern zu zeigen, wie schnell sie in der Tempo-30-Zone unterwegs sind. "Gestern Abend war dort die Zahl 68 km/h zu lesen. Wäre der Autofahrer geblitzt worden, wäre er für einen Monat sicher den Führerschein los."

Doch selbst wenn die Stadt irgendwann mal am Westfalenweg ihr Radarfahrzeug aufstellt, glaubt Hans-Hermann Neu nicht, dass sich nachhaltig etwas ändern wird. Der Rentner hat sich natürlich Gedanken gemacht, wie das Problem in seinem und im Sinne seiner Nachbarn gelöst werden könnte: "Man müsste, aus Blumenkamp kommend, direkt hinter der Brücke Emmericher Straße ein Durchfahrtsverbotschild aufstellen, so dass die Autos nach rechts in den Blumenkamper Weg müssen und dann auf den Hessenweg in Richtung Holzweg fahren." Ortskundige wissen sofort, was Neu meint.

Damit sein Wunsch auch an den entscheidenden Stellen im Rathaus Gehör findet, wird Neu in den nächsten Tagen mit Birgit Nuyken (CDU), der stellvertretenden Bürgermeisterin, deren Parteifreundin Madeleine Wienegge und SPD-Fraktionschef Ludger Hovest, mit dem er zusammen im Bürgerforum Lackhausen arbeitet, Kontakt aufnehmen. Auch wenn sein erster Versuch, Ratsleuten verschiedener Parteien das Problem deutlich zu machen, nicht von Erfolg gekrönt war. "Ich werde kämpfen und sicherlich nicht so lange warten, bis das Hessenviertel mit der neuen Erschließungsstraße und der Betuwe-Unterführung kommt und der bisherige Hessenweg verschwindet und das Problem gelöst ist", sagt Neu. Denn niemand im Rathaus wird ihm garantieren können, wann das Großbauprojekt tatsächlich abgeschlossen sein wird.

(RP)
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