Tönisvorst Kleine Kugel -große Wirkung?

Tönisvorst · "Homöopathie für Kinder" war das Thema eines Vortrags, zu dem das Awo-Familienzentrum Vorst eingeladen hatte. Referentin Birgit Rieger gab Auskunft über pflanzliche Mittel und ihre Wirkung.

Wenn die Schulmedizin nicht mehr hilft, kann der Gang zum Homöopathen eine Alternative sein. So war es auch bei den Söhnen von Birgit Rieger. "Chronischer Husten, eine Erkältung, die zur Lungenentzündung wurde, Mittelohrentzündung oder Magen-Darm-Grippe - einer meiner Söhne war eigentlich immer krank", erinnert sich die Mutter von Drillingen an die Zeit, als ihre Kinder noch klein waren.

Als der Hustensaft nicht mehr half und die Krankheitswelle nicht abebbte, empfahl der Kinderarzt einen Homöopathen. Birgit Rieger, als gelernte Arzthelferin bestens mit der Schulmedizin vertraut, aber der alternativen Medizin gegenüber eher skeptisch, war erstaunt über den Erfolg, den der Homöopath mit ein paar scheinbar harmlosen Kügelchen bei ihren Söhnen erzielte. "Mich hat das so überzeugt, dass ich mich in die Fachliteratur eingelesen habe und schließlich selber Ausbildungen zur Heilpraktikerin und zur Homöopathin begonnen habe", erzählt die Krefelderin.

Im Awo-Familienzentrum am Wiemespfad in Vorst stellte die Fachfrau gut zwei Stunden lang die gängigsten Mittel aus ihrer homöopathischen Praxis vor. "Jeder kann in der Fachliteratur nachschlagen, was wann und wie wirkt", sagt die Homöopathin, aber oft seien die Schilderungen auch verwirrend. "Wichtig ist, dass die Symptome eindeutig sind", gab Rieger an die Zuhörerinnen weiter. Sie empfahl, zunächst den Kinderarzt aufzusuchen und eine Diagnose stellen zu lassen. "Und dann können Sie gemeinsam mit dem Kinderarzt überlegen, ob Sie homöopathisch oder schulmedizinisch behandeln wollen."

Je nach Schwere der Krankheit empfehle sich die klassische Medizin. "Bei Scharlach oder Keuschhusten muss man sehr gut ausgebildet sein und über viel Erfahrung verfügen, wenn man diese Krankheiten homöopathisch behandeln möchte", sagt die Fachfrau. Bei kleineren Problemen aber, wie etwa Schnupfen oder Zahnungsschmerz, könne die Homöopathie gut angewendet werden. So helfe Aconitum gegen einen Schnupfen, der durch Zugluft oder Unterkühlung entstanden sei. Fieber, Unruhe, Durst seien Symptome, die auf eine Behandlung mit Aconitum hindeuten. Belladonna empfehle sich bei Schnupfen ohne erkennbare Ursache. Kalte Hände und Füße bei heißem Körper, kein Durst und keine Unruhe seien die Symptome. Ferrum phosphoricum helfe, wenn eine noch unbekannte Krankheit sich anbahne und das Kind sich schlapp fühle. Und Chamomilla sei wirksam bei Ohrenschmerzen, übelriechendem Durchfall, Drei-Monats-Koliken und Zahnungsproblemen.

(RP/ac)
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