Stadt Willich Kochen oder liefern lassen?

Stadt Willich · Dass das St. Bernhard-Gymnasium in diesem Jahr eine Mensa bekommt, ist beschlossene Sache. Die Schule setzt sich jetzt vehement für eine Koch-Mensa ein. Die Schulkonferenz hat einen entsprechenden Antrag gestellt.

Die Mensa am St. Bernhard Gymnasium soll noch in diesem Jahr gebaut werden. 1,5 Millionen Euro sind dafür im Haushalt der Stadt veranschlagt. Die aktuelle Planung sieht vor, dass der Neubau eine Fläche von 600 Quadratmetern hat. Davon wären 80 Quadratmeter für den Küchenbereich vorgesehen. Das Essen käme von einer Catering-Firma. Die Mahlzeiten werden vorgegart, dann schockgefrorenen und in der Mensa endgegart. Dieses Modell wird – noch ohne Mensa – bereits am St. Bernhard-Gymnasium praktiziert.

Schüler akzeptieren Essen nicht

Allerdings ohne große Akzeptanz von Seiten der Schüler, wie Monika Krötz, stellvertretende Vorsitzende der Schulpflegschaft sagt. "An anderen Schulen wird das vorgefertigte Essen auch nur unzureichend angenommen." Schulpflegschaft und Schülervertretung setzen sich deshalb nun vehement dafür ein, die Planungen zum Mensabau zu überdenken. "Wir sind der Meinung, dass das bisherige Konzept für eine optimale und von den Schülern akzeptierte Versorgung nicht ausreicht", heißt es in einem Schreiben an die Eltern. Die Befürchtung: "Die Stadt investiert 1,5 Millionen Euro und das Essen wird von den Schülern überhaupt nicht angenommen", sagt Krötz, die zwei Söhne an dem Schiefbahner Gymnasium hat.

Die Schulkonferenz hat nun einen Antrag an die Stadt gerichtet mit dem Ziel, das bestehende Konzept zu verändern. Dieser Antrag soll in der nächsten Sitzung des Schulausschusses am 17. Februar diskutiert werden. Um Eltern, Politiker und sonstige Bürger vorab über die Pläne einer Kochmensa zu informieren gibt es am Donnerstag, 4. Februar, 19.30 Uhr eine Veranstaltung im Forum der Schule.

Wie eine Kochmensa aussehen könnte, darüber hat man sich bei den Malteser-Werken, die Träger des Gymnasiums sind, bereits Gedanken gemacht. "In dem Fall bräuchten wir mehr Platz", sagt Prokurist Patrick Hofmacher. "Das wäre kostspieliger, aber auch nachhaltiger." Die Malteser-Werke haben eine gemeinnützige Gesellschaft im Auge, die die Mensa am St. Bernhard-Gymnasium betreiben könnte. Die "DK Integrationsbetriebe" aus Rösrath (Rheinisch-Bergischer Kreis) haben sich zum Ziel gesetzt, einen hohen Anteil von Menschen mit Behinderungen dauerhaft und gesetzlich sozialversichert zu beschäftigen. "Es gibt Möglichkeiten, vom Landschaftsverband Rheinland Zuschüsse für diese Arbeitsplätze zu bekommen", sagt Hofmacher. Zudem könnte das Unternehmen die Ausstattung – die Kochutensilien – mitbringen.

Stadt gibt nicht mehr Geld

Die Gesamtkosten für eine Kochmensa sind noch unklar. "Wir müssen die finanzielle Machbarkeit überprüfen", sagt Hofmacher. "Und dann schauen, ob eine Kochmensa durchsetzbar ist." Mit zusätzlichen Investitionen von Seiten der Stadt wird er nicht rechnen können. Kämmerer Willy Kerbusch wird nicht müde zu betonen, dass die 1,5 Millionen Euro der Kostendeckel seien "Mehr ist angesichts der Haushaltslage derzeit nicht drin." Zumal sich Kerbusch daran erinnert, dass dem St. Bernhard-Gymnasium vor einigen Jahren eine große Kochmensa vorgeschlagen wurde. "Die hätte zusammen mit der Willi-Graf-Realschule genutzt werden können", so Kerbusch. Dieser Vorschlag sei von Seiten des St. Bernhard-Gymnasiums abgelehnt worden. MEINUNG

(RP)
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