St: Tönis St. Cornelius: Dachreiter ist standfest

St: Tönis · Im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Kirche St. Cornelius wurde jetzt der Dachreiter genau überprüft. Dort drang in der Vergangenheit immer wieder Feuchtigkeit ein. Deshalb sind weitere Reparaturarbeiten notwendig.

 Dachdecker Krings inspiziert in luftiger Höhe den Dachreiter von St. Cornelius auf Schäden. Durch undichte Stellen dringt in diesem Bereich Wasser in das Gewölbe der Kirche ein.

Dachdecker Krings inspiziert in luftiger Höhe den Dachreiter von St. Cornelius auf Schäden. Durch undichte Stellen dringt in diesem Bereich Wasser in das Gewölbe der Kirche ein.

Foto: WOLFGANG KAISER

Erst kam die Feuerwehr. Mit der Drehleiter half sie den Fachleuten aus, den Dachreiter auf dem Kirchendach sich mal aus der Nähe anschauen zu können. Doch der Stellwinkel für die Leiter war an der Kirche so schwierig, dass man nur bis auf fünf Meter an den Dachreiter herankam. Das reichte allerdings für mehrere Fotos, die man am Rechner vergrößern konnte. Und das Ergebnis war schon so beunruhigend, dass eine noch genauere Untersuchung vor Ort in Angriff genommen wurde. Mit einem Hubwagen kamen die Experten jetzt direkt an den Dachreiter heran.

Das Ergebnis der Prüfung vor Ort ist eine doppelte Botschaft: Der Dachreiter ist standfest, das Holzgerüst hält, die ganz große Sanierung ist also nicht nötig. Auf der anderen Seite sind auf jeden Fall Reparaturen notwendig. Bei der Abnahme bisheriger Sanierungsschritte war festgestellt worden, dass weiter Wasser eindringt. Für Dr. Hans-Albert Weinand vom Kirchenvorstand war das Anlass genug, den Schäden genauer auf den Grund zu gehen, der Kirchenvorstand verfügte eine Besichtigung. Nach dem ersten Versuch über die Feuerwehr-Drehleiter war der zweite aufschlussreicher.

Der Dachreiter ist mit Schieferplatten abgedeckt. Die Laterne mit der Glocke offen. Das Holz ist zwar stark verwittert, aber fest. Das Problem zeigt sich im Kranz. Die ganze Verbleiung ist rundherum an den Lötstellen aufgeplatzt, weil das Holz darunter aufgequollen ist.

Ein Statiker, zwei Architekten von der Diözese, ein Dachdecker aus Aachen und der Uerdinger Architekt Petermann haben die Situation vor Ort begutachtet. Die Experten kamen zum Ergebnis, bis zum Frühjahr erst einmal nichts zu unternehmen. Bis dahin werde nicht viel passieren. Außerdem geben jetzt alle Beteiligten schriftliche Stellungnahmen ab. Grundsätzlich ist die Sanierung mit dem Bistum abgesprochen. Ob und wie die Sanierung jetzt erweitert werden muss, wäre noch zu klären.

Dr. Weinand beziffert die Kosten für die Sanierung des Dachreiters auf rund 200.000 Euro. Dabei müsse der Dachreiter eingerüstet werden. Auf dem Dachfirst der Vierung, dort, wo sich Haupt- und Querschiff treffen, müsste ein Gerüstring aufgesetzt werden und von dort aus der Dachreiter eingerüstet werden. Auch von innen gibt es eine Luke im Dachreiter, die aber momentan nicht zu öffnen ist.

Bei der bisherigen Sanierungsarbeiten ist im Unterbau des Dachreiters Holzbock im Gebälk festgestellt worden. Experten haben das Gebälk daraufhin begutachtete, anschließend wurde es abgebeilt und verstärkt, so dass die Stabilität wiederhergestellt wurde.

Die Kosten der gesamten Sanierung übernimmt zu 70 Prozent das Bistum Aachen. Die restlichen 30 Prozent trägt die GdG Kempen / Tönisvorst. Bisher hat der Kirchenbauverein St. Cornelius, der sich im November 2011 gründete, 40.000 Euro bereitgestellt. Zu seiner ersten Aufgabe erklärte der Vorstand die Sanierung von Gewölbe und Dach der Pfarrkirche, wozu erhebliche Finanzmittel notwendig sind.

(RP)
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