Heimat- Und Geschichtsfreunde Willich Muskelkraft ist beim Kappesschaben gefragt

Willich · SCHIEFBAHN (schö) "Wir brauchen dringend eine Ablösung, denn wir haben schon lange Arme", sagt schmunzelnd Gerd Wynands. Er ist seit über einer halben Stunde damit beschäftigt, Kohlköpfe an scharfen Messern entlang zu reiben. Einmal mehr führen die Heimat- und Geschichtsfreunde Willich (vormals Schiefbahn) ihr "Kappesschaben" durch. Die Schabe ist ein etwa 50 Zentimeter langes und scharfes Messer. "Die Schabe haben wir aus Österreich, dort wird sie noch so wie früher angefertigt", erklärt Ernst Kuhlen. Er teilt damit den Weißkohl in zwei Hälften und entfernt erst einmal den Kohlstrunk. Helmut Fellinger hat mit anderen Mitgliedern eine andere Aufgabe. Die geriebenen Kohlstücke werden in einem großen Eichenfass mit einem Stampfer bearbeitet. Zuvor waren dem Fass in dosierter Form Salz, Lorbeerblätter, Kümmel und Wacholderbeeren dazugegeben worden. Später, wenn sich auf den Lagen feuchte Schichten gebildet hatten, der Weißkohl also "suppte", kam er vom Eichen- in ein Tonfass. Diese Fässer wurden dann zum Schluss mit Brettern abgedeckt und mit einem Stein beschwert. Viele Besucher schauen interessiert zu, andere erinnern sich. So der Willicher Paul Lücke: "Ich habe früher in einem riesigen Bottich gestanden und den Kohl mit meinen Klompen gestampft." Die großen Stampfer sind diesmal aus Holz. Etwa in der zweiten Januar-Woche soll es so weit sein, dann wird sich der Weißkohl nach der Lagerung in der Waschküche des Museums in das Sauerkraut verwandelt haben. Das saure Kraut soll dann an Ort und Stelle gegessen und der Rest für den Verzehr zu Hause verkauft werden.

SCHIEFBAHN (schö) "Wir brauchen dringend eine Ablösung, denn wir haben schon lange Arme", sagt schmunzelnd Gerd Wynands. Er ist seit über einer halben Stunde damit beschäftigt, Kohlköpfe an scharfen Messern entlang zu reiben. Einmal mehr führen die Heimat- und Geschichtsfreunde Willich (vormals Schiefbahn) ihr "Kappesschaben" durch. Die Schabe ist ein etwa 50 Zentimeter langes und scharfes Messer. "Die Schabe haben wir aus Österreich, dort wird sie noch so wie früher angefertigt", erklärt Ernst Kuhlen. Er teilt damit den Weißkohl in zwei Hälften und entfernt erst einmal den Kohlstrunk. Helmut Fellinger hat mit anderen Mitgliedern eine andere Aufgabe. Die geriebenen Kohlstücke werden in einem großen Eichenfass mit einem Stampfer bearbeitet. Zuvor waren dem Fass in dosierter Form Salz, Lorbeerblätter, Kümmel und Wacholderbeeren dazugegeben worden. Später, wenn sich auf den Lagen feuchte Schichten gebildet hatten, der Weißkohl also "suppte", kam er vom Eichen- in ein Tonfass. Diese Fässer wurden dann zum Schluss mit Brettern abgedeckt und mit einem Stein beschwert. Viele Besucher schauen interessiert zu, andere erinnern sich. So der Willicher Paul Lücke: "Ich habe früher in einem riesigen Bottich gestanden und den Kohl mit meinen Klompen gestampft." Die großen Stampfer sind diesmal aus Holz. Etwa in der zweiten Januar-Woche soll es so weit sein, dann wird sich der Weißkohl nach der Lagerung in der Waschküche des Museums in das Sauerkraut verwandelt haben. Das saure Kraut soll dann an Ort und Stelle gegessen und der Rest für den Verzehr zu Hause verkauft werden.

Was auf dem Weg zum Kappesschaben den Besuchern im alten Museumhaus noch auffällt: Das benachbarte, im Bau befindliche Museumsgebäude "Kamps Pitter 2" steht "oben ohne" da. Das Dach wurde kürzlich entfernt und wird in den nächsten Wochen erneuert. Am 10. November soll das Richtfest sein. Die stählernen Stützpfeiler sind bereits im Gebäude eingebracht worden. Man kann schon im Erdgeschoss die spätere Nutzung erkennen: die große Eingangshalle, den Ausstellungsraum und das Büro. Im oberen Geschoss kommen später vor allem die Archivalien hin, die derzeit noch im Keller des ehemaligen Internatsgebäudes ihren Platz haben. Die Erinnerungen an die "gute alte Zeit" wollen die Heimatfreunde mit einer besonderen Modenschau wachhalten. Christa Goertz wird am Sonntag, 13. November, ab 13 Uhr, mit anderen Damen zeigen, was man in den 1950er-, 60er- und 70er-Jahren getragen hat. Anmeldungen bei Helga Mücke, Tel. 02154 9540180. Das Museum im Park des St.-Bernhard-Gymnasiums ist jeden zweiten Sonntag im Monat von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

(wsc)
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