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Stadt Willich Zu viel Fremdwasser in Anrather Kanälen

Stadt Willich · In das Schmutzwasser-Kanalsystem in Anrath wird zu viel "Fremdwasser" - unter anderem Regenwasser - eingeleitet, und das kann bei starken Regenfällen zu einer Überlastung des Systems und damit zu Rückstau und Überflutungen führen. So lässt sich der Vortrag von Heiko Gruber vom Ingenieur-Büro Franz Fischer in Solingen zusammenfassen.

Gruber stellte im Planungsausschuss die Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus je einer Schmutzwasser-Messkampagne in Anrath im Jahr 2014 und 2015 vor. Die Fachleute hatten an fünf Stellen im Stadtgebiet Mess-Stationen eingerichtet. Anlass für die Untersuchung war der Starkregen 2010, der in Anrath heftige Überflutungen verursacht hatte.

Das Schmutzwasser-Kanalsystem dient eigentlich nur zur Ableitung von Abwasser aus Privathäusern und Betrieben - und entsprechend ist die Kapazität berechnet. Das Abwasser wird zur Reinigung in die Kläranlage des Niersverbandes geleitet. Als "Fremdwasser" im Schmutzwasser-Kanalsystem gilt Wasser, das nicht behandlungsbedürftig ist: beispielsweise Regenwasser von den Dachflächen oder Grundwasser. Das Grundwasser dringt über undichte Rohrleitungen in das Schmutzwasserkanalsystem ein, dazu kommt weiteres Fremdwasser über Fehlanschlüsse. Die Rohrleitungen gehören dabei nur zum Teil der Stadt, die jeweiligen Hausanschlüsse liegen in der Verantwortung des einzelnen Hausbesitzers. Daher muss ein Fremdwassersanierungskonzept immer auch die privaten Kanäle mit einschließen, so Gruber.

Das ganze Thema hat auch einen handfesten finanziellen Aspekt: Die Bürger tragen den Aufwand für die die Schmutzwasser-Klärung über ihre Abwassergebühr. Basis der Gebührenberechnung ist die gesamte Wassermenge, die die Stadt zur Kläranlage leitet - wenn also eine große Menge nicht-behandlungsbedürftiges Wasser mit dem Schmutzwasser eingeleitet wird, zahlt der Bürger eine Abwassergebühr, die höher als eigentlich notwendig ist.

Das Ingenieurbüro wird jetzt ein Sanierungskonzept erarbeiten, mit den Wasserbehörden abstimmen und dem Planungsausschuss im Juni 2016 vorlegen.

(djm)
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