Xanten Anne Gesthuysen stellt in Xanten neues Buch vor

Xanten · 350 Gäste in der Mensa des Stiftsgymnasiums hören Auszüge aus "Sei mir ein Vater". Frank Plasberg moderierte. Eintrag ins Goldene Buch.

 Anne Gesthuysen im Bühnengespräch mit Ehemann Frank Plasberg.

Anne Gesthuysen im Bühnengespräch mit Ehemann Frank Plasberg.

Foto: arfi

"Ich habe den Eindruck, dass alle Xantener heute Abend hier sind", wunderte sich Talkmaster Frank Plasberg beim Blick auf die rund 350 Gäste in der Mensa des Xantener Stiftsgymnasiums. Grund für den Andrang war die Premierenlesung des neuen Romans seiner Ehefrau Anne Gesthuysen mit dem Titel "Sei mir ein Vater".

Bereits den Familienroman "Wir sind doch Schwestern", der in vielen Ländern der Erde, unter anderem in China, erschienen ist, hatte die in Veen aufgewachsene und am Stiftsgymnasium zur Schule gegangene Fernsehjournalistin an der Poststraße vorgestellt. Dass auch der Erfolg von 300 000 verkauften Büchern nicht vor Lampenfieber schützt, machte Verleger Helge Malchow von Kiepenheuer & Witsch deutlich: "Es ist der Moment, in dem das, was man geschaffen hat, auf die trifft, für die man es geschaffen hat. Das ist sehr schön, aber auf der anderen Seite für den Autor auch eine Veranstaltung mit Beklemmungscharakter." Anzumerken war der Autorin die Nervosität aber keineswegs, im Gegenteil: Anne Gesthuysen zog das Publikum mit ihrer ausdrucksstarken und fein akzentuierten Lesart von Beginn an mitten hinein in eine Geschichte, die sie selbst als "Roadmovie von Veen über Grenoble bis zu den Antillen" beschreibt. Denn spielte der Erstling noch in Wardt und Umgebung, heißt es im zweiten Werk "Pariser Avantgarde trifft Niederrhein". Und wieder haben die Figuren einen realen Hintergrund. Lilie etwa, die Austauschschülerin aus Paris. "Mit richtigem Namen heißt sie Elody und hat damals bei uns gelebt. Wir haben gemeinsam zu dem Roman recherchiert", so Gesthuysen.

Der nimmt an Fahrt auf, als Lilie in ihrer Pariser Wohnung im letzten Augenblick ein Bild vor einem Einbrecher in Sicherheit bringen kann. Denn im Bilderrahmen findet Lilie einen mysteriösen Brief einer Frau namens Georgette Agutte. Sie bringt das Bild nach Veen zu Hanna und ihrem Vater. Gemeinsam finden die drei heraus, dass Georgette Agutte nicht nur Lilies Ururgroßtante, sondern eine in Vergessenheit geratene Malerin war, zu deren Bekanntenkreis Picasso, Renoir oder Matisse zählte. Zu Letzterem verband sie sogar eine innige Freundschaft. Das Trio begibt sich auf eine lange Reise und findet interessante Dinge über das faszinierende Leben der Malerin heraus.

Interessante Dinge fand auch Frank Plasberg heraus, der zwischendurch immer wieder ein lockeres Pläuschchen mit der Autorin hielt. Vor allem die im Roman beschriebene Kleidung seiner Frau verwunderte den Hart aber Fair-Moderator: "Waren damals in Veen noch keine Spiegel erfunden?" Die Antwort von Anne Gesthuysen: "Doch, aber wir lagen modetechnisch 15 Jahre hinter Paris zurück." Unter den Gästen waren auch Alpens Bürgermeister Thomas Ahls sowie sein Xantener Kollege Thomas Görtz. Der hatte das Goldene Buch der Stadt mitgebracht, in das Anne Gesthuysen sich eintragen durfte. Ihre Gage spendete die Literatin übrigens an die Xantener Flüchtlingshilfe, an die dank der Dombuchhandlung auch die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf gehen. Am Schluss hatte Frank Plasberg für die vielen Gesthuysen-Fans noch eine gute Nachricht parat: "Wir sind doch Schwestern" kommt aller Voraussicht nach im kommenden Jahr ins Fernsehen.

(erko)
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