Xanten Bezirksausschuss gegen Baumfällen in Wardt

Xanten · Dass die Stadt an der Straße Am Meerend vorsorglich sieben Ahornbäume beseitigen will, stieß in der Sitzung auf entschiedenen Widerstand. Den gibt es auch gegen den vorgesehenen Umbau der Straße Am Bruckend.

 Die Ahornbäume an der Straße Am Meerend: Sieben sollen gefällt werden. Der Bezirksausschuss ist dagegen

Die Ahornbäume an der Straße Am Meerend: Sieben sollen gefällt werden. Der Bezirksausschuss ist dagegen

Foto: Armin Fischer

Das Fällen von Bäumen ist unter Xantener Politikern traditionell ein vieldiskutiertes Thema. Nun beschäftigte sich der Bezirksausschuss Wardt in seiner Sitzung mit dem Vorschlag der Verwaltung, insgesamt sieben Ahornbäume an der Straße Am Meerend zu beseitigen.

In der Begründung heißt es: "Die Wurzeln der Bäume haben bereits private Abwasserleitungen und die gepflasterten Einfahrten beschädigt." Ein Rückschnitt der Wurzeln werde nicht empfohlen, da dann die Standfestigkeit der nahe an den Häusern stehenden Bäume nicht mehr gewährleistet sei, heißt es weiter. Dem CDU-Ratsherrn Tanko Scholten ging diese Maßnahme entschieden zu weit: "Ich habe Gespräche mit den Anwohnern geführt, und dabei hat sich herausgestellt, dass lediglich zwei Bäume Probleme machen. Bäume auf eine mögliche zukünftige Gefährdung hin zu fällen, würde mir leidtun."

Dazu erklärte Niklas Franke, technischer Dezernent der Stadt: "Die Bäume stehen auf städtischem Boden. Wenn Schäden an den Häusern entstehen, kann die Stadt möglicherweise haftbar gemacht werden. Die Entscheidung der Verwaltung lautet daher: Alle Bäume müssen weg."

Eine prophylaktische Baumfällaktion brachte Frank Seitz von den Grünen auf die Palme: "Die Bäume stehen schon immer an den Häusern. Mit dieser Argumentation können wir ja gleich alles in der Stadt abholzen. Es gibt eine Baumschutzordnung, und ich erwarte, dass die eingehalten wird."

Den Kompromiss, die Mitarbeiter des Dienstleistungsbetriebs Xanten (DBX) entscheiden zu lassen, welche Bäume gefällt werden müssen und welche nicht, lehnte Tanko Scholten entschieden ab: "Der DBX ist bekannt dafür, den Baum mitzunehmen, um zu sehen, ob er gesund war oder nicht."

Schließlich votierte der Bezirksausschuss einstimmig dafür, nur die beiden Bäume zu fällen, die aktuell Probleme verursachen und die restlichen fünf stehen zu lassen. Des Weiteren sollen Ersatzpflanzungen nicht wie von der Verwaltung vorgesehen am Alleenradweg, sondern in Wardt erfolgen. Mit großem Interesse war die Stellungnahme des Bezirksausschusses zum geplanten Ausbau der Straße "Am Bruckend" erwartet worden Wie bereits in einer Versammlung im Vorfeld geschehen bekräftigen die Anwohner im Rahmen der Fragestunde erneut, dass sie entschieden gegen die mit durchschnittlich 20.000 Euro teuren Kosten je Grundstück geplante Maßnahme sind. "Nach Ansicht der Bewohner ist die Straße völlig unproblematisch und in keiner Weise gefährdend", unterstützte Tanko Scholten das Anliegen der Betroffenen. Dementsprechend stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig für den Beschlussvorschlag, auf einen Ausbau der Straße zu verzichten. Niklas Franke konnte berichten, dass der Zuwendungsbescheid für den Ausbau der Boxteler Bahn vorliegt und zur Mitte des Jahres mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werde. Um Radfahrern unzumutbare Aufwärtspassagen bei der Deichüberquerung zu ersparen, sei geplant, mittels Kehren eine Steigung von maximal sechs Prozent einzuhalten.

(erko)
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