Xanten Handel sorgt sich um Xantens Innenstadt

Xanten · IGX-Vorsitzender Ludger Lemken warnt vor Fehlentwicklungen und kritisiert den Umgang der Verwaltung mit den Gewerbetreibenden. Bürgermeister Görtz bezeichnet die Vorwürfe als "unfair". Umstritten ist die Almhütte am Hafen.

 Fatal wäre aus Sicht des IGX-Vorsitzenden Ludger Lemken, wenn ältere Besucher nicht mehr direkt am Rathaus aus dem Bus steigen können. Bei diesem Thema gibt Bürgermeister Görtz Entwarnung: Die Haltestelle soll bleiben.

Fatal wäre aus Sicht des IGX-Vorsitzenden Ludger Lemken, wenn ältere Besucher nicht mehr direkt am Rathaus aus dem Bus steigen können. Bei diesem Thema gibt Bürgermeister Görtz Entwarnung: Die Haltestelle soll bleiben.

Foto: Fischer

Ludger Lemken sucht selten den Weg in die Öffentlichkeit. Lieber löse er Probleme im direkten Gespräch, sagt der Vorsitzender Interessengemeinschaft Gewerbetreibender Xanten (IGX). Doch nun gebe es zu viele "hausgemachte" Probleme, die der IGX Sorgen um die Zukunft der Innenstadt bereiten. Es geht unter anderem um Parkgebühren, den Busverkehr und die Größe des Weihnachtsmarktes. Der sprichwörtliche Tropfen, der für ihn und seine Mitstreiter das Fass zum Überlaufen brachte, sind die Pläne der Freizeitzentrum Xanten GmbH (FZX), die Almhütte am Hafen schon im Dezember für Weihnachtsfeiern zu nutzen. Besonders in der Kritik sieht er die Verwaltung um Bürgermeister Thomas Görtz und deren Umgang mit den Gewerbetreibenden. Görtz dagegen bezeichnet die Vorwürfe auf Nachfrage als "unfair" und zudem teilweise sachlich falsch.

Trotz der guten Besucherzahlen in Xanten warnt Lemken vor einer langfristig negativen Entwicklung. Im benachbarten Kevelaer gebe es bereits massive Probleme. Seien die ersten Leerstände da, sei es zu spät zum Handeln. Und so sieht die IGX einige Entwicklungen kritisch. Behindert würde unter anderem eine mögliche Ausweitung des Weihnachtsmarktes, wobei die Verlegung des Wochenmarktes auf die Karthaus auch für die Marktbeschicker Vorteile bieten könne.

Auch wenn man das Kurpark-Konzept grundsätzlich begrüße, sei es falsch, dabei auch die Busparkplätze in der Innenstadt wegfallen zu lassen. Vor allem aber müsse auch der Ausstieg für die überwiegend älteren Gäste am Rathaus gesichert bleiben. Beim Thema Parkgebühren könne man sich Lösungen vorstellen, doch die IGX will dann auch "gleiches Recht für alle". Sprich: Auch am Hafen Xanten sollten die Parkplätze dann Geld kosten. Dass die FZX jetzt in der Almhütte schon vor der Winterworld im Januar Weihnachtsfeiern anbietet, grabe den Gastronomen in der Innenstadt weiter das Wasser ab. Die bräuchten aber das Polster aus dem Advent für die schwierigen Monate zu Jahresbeginn.

Zumindest beim Thema Busse am Rathaus gibt Thomas Görtz Entwarnung. Zwar habe es einen entsprechenden Bürgerantrag gegeben, für die Stadt sei aber klar, dass der ÖPNV wie die Reisebusse weiter am Markt halten müssen. Dem Thema Parkgebühren am Hafen sei er grundsätzlich nicht abgeneigt. Doch die Prüfung habe ergeben, dass die mit Landes- und EU-Mitteln geförderte Anlage nicht bewirtschaftet werden darf. Es könne aber auch nicht sein, dass die IGX ihrem eigen Modell für Parkgebühren nur zustimmen will, wenn auch der Hafen dabei sei. Eine Erweiterung des Weihnachtsmarktes habe er im Vorjahr gegen erhebliche Bedenken der Verwaltung durchgesetzt, auch bei anderen Themen versuche er stets zu helfen. Deshalb seien die Vorwürfe "unfair".

FZX-Chef Wilfried Meyer bestätigt, dass in der Almhütte Weihnachtsfeiern für Gruppen über 50 Personen stattfinden dürfen. Erste Buchungen gebe es bereits. Ein öffentlicher Betrieb sei nicht geplant. Meyer: "Mehr Angebot bringt mehr Leute nach Xanten. Ich sehe das befruchtend für die ganze Stadt. Vielleicht besuchen unsere Gäste sogar vor der Feier den Weihnachtsmarkt." Die Idee eines eigenen Weihnachtsmarktes an einem Wochenende mit anderem Ansatz habe man nach den Bedenken der IGX vor einiger Zeit leider aufgeben und verfolge sie auch nicht mehr. Auch Görtz sieht die Weihnachtsfeiern in der Hütte nicht als geschäftsgefährdend für die Innenstadtgastronomie. "Wettbewerb gehört zum Geschäft", sagt der Verwaltungschef.

Am Ende betonen aber alle, im konstruktiven Gespräch bleiben zu wollen. So steht ein Termin zwischen IGX und FZX zur Suche nach Kompromissen bereits fest.

(RP)
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