Sonsbeck In Sonsbeck gibt man aufeinander acht

Sonsbeck · Landrat Dr. Müller und Bürgermeister Heiko Schmidt sprachen auf dem Wochenmarkt mit Bürgern.

 Margarete Wellmann beschwerte sich bei Landrat Ansgar Müller und Bürgermeister Heiko Schmidt über Unkraut hinter ihrem Grundstück.

Margarete Wellmann beschwerte sich bei Landrat Ansgar Müller und Bürgermeister Heiko Schmidt über Unkraut hinter ihrem Grundstück.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Margarete Wellmann packt die Gelegenheit beim Schopf. Vehement beklagt sie auf dem Wochenmarkt den Wildwuchs zwischen Kastell und Mühle. Über 30 Jahre habe sie das wuchernde Unkraut hinter ihrem Garten selbst zu beseitigt. Jetzt soll endlich mal die Gemeinde ihre Pflicht erfüllen.

Landrat Dr. Ansgar Müller kennt solche Beschwerden. Zur Jahresmitte besucht er Märkte, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Und bestimmte Themen, so Müller, seien dabei fast immer vorrangig: Unkraut, Hundekot, zu schnelles Fahren, Querungshilfen, Lkw-Verkehr, Kindergarten, Schule und Einkaufsmöglichkeiten. Damit liegt der Landrat zwei Stunden lang auch in Sonsbeck goldrichtig.

Mit Bürgermeister Heiko Schmidt tut er erstmal eins: geduldig zuhören. Im Fall des Unkrauts jenseits der Grundstücke am Schwarzbruch zwischen Kindertagesstätte und Sportplatz will sich Schmidt beim Bauhof kundig machen.

Heike Kühnberg macht er da weniger Hoffnung. Sie wohnt am Mühlenfeld und beklagt sich über Hundekot und uneinsichtige Hundehalter. Die Gemeinde, so Schmidt, biete in allen Ortsteilen Beutel an, habe inzwischen 150 Mülleimer. Die meisten Hundehalter benähmen sich gesittet. Eine kleine Zahl, das wisse auch er, aber nicht. "Da helfen leider nur Appelle", sagt er schulterzuckend. Hundetoiletten oder Verbotsschilder, wie sie Heike Kühnberg vorschlägt, hätten sich nicht bewährt, so der Landrat. Das hätten Versuche im Kreisgebiet gezeigt.

Johannes Reicherts, lange für die BIS als Sachkundiger Bürger im Rathaus, ist auf Raser schlecht zu sprechen. Wie am Spielplatz an der Parkstraße, so der 86-Jährige. Polizeihauptkommissar Siegfried Scheffer ist da zurückhaltend. Messungen hätten keine signifikanten Temposünden ergeben. Die Gemeinde sei inzwischen mit "Tempo-30-Zonen überzogen", die auch überwacht würden. Viel mehr könne man kaum machen, zumal auf Schulwegen Schülerlotsen tätig seien. Das, so Scheffer, werde allerdings zum Problem. Mit der Auflösung der Hauptschule werde es keine Lotsen mehr geben. Die müssten mindestens in Klasse acht sein. Und die Gesamtschule in Sonsbeck habe nur die unteren drei Schuljahre.

Ansonsten, so der Bezirksbeamte, sei die kleinste Gemeinde im Kreis unproblematisch. Hier achte man aufeinander, es gebe keine Brennpunkte. Der "Dorfsheriff", der schon in Sonsbeck zur Schule gegangen ist, hier wohnt und seit Sommer 2004 hier auch arbeitet, kennt alle - und jeder kennt ihn.

(RP)
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