Lokalsport Pferderennen auf einer Bahn mit Tücken

Sonsbeck · Der RV "Graf Haeseler" hatte wieder auf seine Anlage nach Sonsbeck eingeladen. Im ersten Galopprennen verletzte sich ein Pferd, es gab einen Neustart.

 Im ersten Trabfahren des Sonsbecker Renntages setzte sich Manfred Walter mit Beijing durch.

Im ersten Trabfahren des Sonsbecker Renntages setzte sich Manfred Walter mit Beijing durch.

Foto: Fischer

Die Faszination des Sonsbecker Renntags liegt in dem Mix der sportlichen Entscheidungen und stimmungsvollen wie familiären Atmosphäre. Während beim Vollblutrennen die Schnelligkeit mit entscheidend ist, überzeugen die Kaltblüter beim Trabfahren wie beim Rennen mitunter mit anderen Eigenschaften. Die "sanften Dicken" beeindruckten die Zuschauer mit ihrer Vielseitigkeit und ihrem Können auf der Waldrennbahn des RV "Graf Haeseler". Das eher unbeständige Wetter auf der Anlage im Winkelschen Busch hatte nur zu wenigen Absagen geführt, wie die Vorsitzende Ulla Neu-Horenkamp konstatierte. "Trotz der vorangegangenen Regentage ist das Geläuf okay", sagte sie.

 Nach dem Rennen auf die Waage: Laura Giesgen, die Siegerin des ersten Vollblutrennens.

Nach dem Rennen auf die Waage: Laura Giesgen, die Siegerin des ersten Vollblutrennens.

Foto: Armin Fischer

Den rund 1400 Zuschauern zeigte sich das Wetter von seiner englischen Seite - nieselig, grau und ein Wolken verhangener Himmel. Auf die Stimmung der Traditionsveranstaltung mit den vielseitigen Wettmöglichkeiten hatten die äußeren Bedingungen keinen Einfluss. Selbst die jüngsten Besucher kamen auf ihre Kosten. Mit dabei waren erstmals die Minitraber. Lara Braun mit gerade mal sieben Jahren war die Jüngste im Sulky mit ihrem Benny. Gewinnen sollte das Flachrennen Tim Müller, fünffacher Champignon mit dem Fuchswallach Mattin, gefolgt von Carlin und Helen Swann. "Jedes Rennen an sich ist ein Highlight", fand Mirja Klaß vom gastgebenden Verein.

Spannend wurde es beim Gerhard-Höfer-Gedächtnisrennen über 1700 Meter mit einem Preisgeld von 1200 Euro. Im Führring wurden die fünf Pferde von Moderatorin Andrea Franken vorgestellt. Als Favorit galten im Vorfeld Roi du Solei wie Octavian. Über den Start gab's Zweifel, so dass das Rennen abgebrochen wurde. Octavian fiel zwischenzeitlich verletzt aus und musste tierärztlich versorgt werden. Nach diesmal gelungenem Start setzten sich Roi du Soleil (Sarah Daroszewski) sowie Anna Sophie (Laura Giesgen) deutlich vom Feld ab und lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die 24-jährige Besitzertrainerin Giesgen holte sich nach drei Runden auf der Sandbahn den Sieg. Für sie ist die Großveranstaltung am Sonsbecker Ostersonntag stets eine Besonderheit, "weil ich hier vor vier Jahren mein erstes Rennen gewonnen habe", sagte Giesgen, die als Amateurreiterin zum Recke-Rennstall-Team (Weilerswist) gehört. Das Rennen mit der siebenjährigen Fuchsstute habe gut geklappt, die Konkurrenz sei stark gewesen. "Die Bahn ist eben sehr speziell. Favoriten werden in Sonsbeck selten Siegerpferde", schilderte sie ihre Erfahrungen.

Für den Sonsbecker Fabian Xaver Weißmeier mit Incorruptible war's ein Heimspiel. Er gehörte dem Feld des sechsten Rennens über 2300 Meter an. "Die Bahn hat einfach Tücken", so Weißmeier, der alles daran setzte, als Sieger ins Ziel zu reiten. Wohlwissend, dass Incorruptible mit der Lieblingsstrecke von 1600 Metern eher ein so genannter "Streckenmeiler" ist. Platz zwei wurde es für Weißmeier beim Altersgewichtsrennen, das Daulys Anthem gewann. Für Christian von der Recke, der noch nicht lange den zehnjährigen Wallach trainiert, eine klare Sache. "Daulay Anthem ist prima in Schuss. Mit Reiterin Sonja Daroszewski hat's funktioniert", erklärte er im Winner Circle. "Fast wie gewonnen und ein guter Kick für die Pferde-Psyche", hieß es bei Weißmeier, der gestern in Köln an den Start ging und heute in Mülheim ist.

Die Ergebnisse:

1. Ponyrennen: 1. Tricky (Verginia Ehm), 2. Santas little Helper (Belinda Ehm), 3. Chilli (Patricia Ehm).

2. Trabfahren: 1. Beijing (Manfred Walter), 2. Highland Yankee (Thomas Welsing), 3. Noble Jaycee (Hans-Bernd Schmitz).

3. Kaltblut-Reiten: 1. Nebel (Marco Sixt), 2. Nora (Laura Bruns).

4. Vollblutrennen: 1. Anna Sophie (Laura Giesgen), 2. Roi du Soleil (Sarah Daroszewski), 3. Lat Hawill (S. Vermeersch).

5. Trabfahren: 1. Breitling (Manfred Walter), 2. Perfect Power (Simon Woudstra), Karat (Thomas Welsing).

6. Vollblutrennen: 1. Daulys Anthem (Sarah Daroszewski), 2. Incorruptible (Fabian Xaver Weißmeier), 3. Wheredreamsare (J. Beckmann).

7. Kaltblutrennen: 1. Nora (Alexander Mölders), 2. Nebel (Johannes Verbücheln), 3. Turbo (Hans Schute).

8. Vollblutrennen: 1. Gen Chi (Melina Ehm), Vesuv (Sarah Daroszewski), 2. Le Roi du Temps (Laura Giesgen).

9. Minitraber: Mattin (Tim Müller), 2. Sandy (Carlin Swann), 3. Donja (Helen Swann).

10. Trabfahren: 1. La Chica (Lesley Renner), 2. Highland Yankee (Thomas Welsing), 3. Bejiing (Manfred Walter).

11. Trabfahren: 1. Breitling (Manfred Walter), 2. El Raul (Thomas Welsing), 3. Axl W Rose (Hans Bernd Schmitz).

12. Ponyrennen: 1. El Ninja (Jessica Oversahl), 2. Diamand de Luxe (Lena Nattkamp), 3. Rabbit (Alina Schubert).

(sabi)
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