Xanten Trommler bauen ihre eigene Siedlung

Xanten · Vor 50 Jahren: Mit Eigenleistung und freundschaftlicher Hilfe errichteten Mitglieder der St.-Helena-Bruderschaft Xanten ihre Häuser.

Vor 50 Jahren wurden in Xanten die ersten Häuser der "Helenen-Siedlung" bezogen. Eine umfangreiche Chronik mit vielen Fotos erinnert an die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte der Häuser. "Eigentlich ist die Gründung der Siedlung nur dem Umstand zu danken, dass das Trommler-Korps der St.-Helena-Schützenbruderschaft in Treue fest zusammenhält", heißt es im Vorwort. Denn Eigenleistung und gegenseitige Unterstützung machten den Häuserbau erst möglich. "Dieses Trommler-Korps - das ist erwiesen - ist eine Gemeinschaft echter Freunde. Darauf kann man bauen."

"Bauen" - dieser Gedanke kam bei einem Übungsabend im Herbst 1960 auf. Max Fröhling und Karl-Heinz Weinreich waren dabei, vor allem aber auch Heinz Fröhling, der als Polier wusste, worauf es ankam. Zehn Freunde wollten den Traum vom eigenen Haus verwirklichen. Der Ehrenkapitän der Helenen, Ehrenbürgermeister Engelbert Bremer wurde um Hilfe gebeten, um bei der Stadt wegen der Grundstücke vorzusprechen. Gern hätte man am Holzweg gebaut, aber 10 Mark pro Quadratmeter waren unbezahlbar. Schließlich konnte die Stadt ein Gelände am Hochbruch günstig kaufen, so dass einschließlich Vermessungskosten 7,50 Mark fällig waren. Monatlich wurden nun pro Mitglied 10 Mark angespart. 1962 wurden das erste Bau- und Schalholz, eine Kreissäge und eine Betonmischmaschine angeschafft.

Am 18. Juni wurde bei Josef Frücht die erste Kellersohle gegossen. Erst ließen die Landesmittel auf sich warten. Doch dann ging's Schlag auf Schlag, am 3. Juli 1964 wurde mit Dompropst Wilms Richtfest gefeiert. Die Helenen-Siedlung bekam den Namen "van-Endert-Straße".

Der Ausbau folgte, und am 12. Dezember 1964 zog Otto Wielert als Erster in sein Haus ein. Heinz Krebber räumte im Juni 1965 als Letzter die Möbel ein, am 23. Oktober 1965 fand die Einweihungsfeier statt.

Wer genau hinschaut: Eigentlich besteht die Siedlung aus elf Häusern. Die Familie Wilhelm Thomas, die zeitgleich dort baute, wurde in die Nachbarschaft der Helenen aufgenommen. Die gute Gemeinschaft wird noch heute gepflegt. Und so wird in der Helenen-Siedlung am Sonntag, 21. Juni, 16 Uhr, das 50-Jährige gefeiert.

(RP)
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