Düsseldorf Sturm hielt Einsatzkräfte in Atem

Düsseldorf · Viele Veranstaltungen wie die Rheinkirmes wurden wegen "Zeljko" abgesagt.

Sturmtief "Zeljko" hat am Samstag und in der Nacht zum Sonntag ganz Deutschland kräftig durcheinandergewirbelt. In NRW wurden unter anderem bei Verkehrsunfällen und durch herabfallende Äste zwölf Menschen verletzt. Die Polizei war sturmbedingt 1134 Mal im Einsatz. "In vielen Fällen sperrten die Polizisten Straßen, auf denen sich umgestürzte Bäume befanden oder sicherten umherfliegende Gegenstände wie abgerissene Straßenschilder und Plakate", sagte ein Sprecher der Landesleitstelle. Insgesamt sei es aber glimpflich abgelaufen.

Grund dafür waren auch die Sicherheitsvorkehrungen. Überall im Land hatten die Organisatoren großer Veranstaltungen die Konsequenz aus den Vorhersagen der Meteorologen gezogen und viele Events abgesagt. In Düsseldorf wurde zum ersten Mal überhaupt die größte Kirmes am Rhein wegen des drohenden Unwetters geschlossen. In Dortmund wurde das "Juicy Beats" Festival im Westfalenpark abgesagt. In Emmerich am Rhein blieben vier Festzelte geschlossen, in denen ein Hansemarkt stattfinden sollte. In Köln fiel der "Women's Run" flach.

Vor allem im Münsterland ließ "Zeljko" seine Muskeln spielen. Mit 94 Stundenkilometern maß der Deutsche Wetterdienst die höchste Windgeschwindigkeit in Münster. Die schweren Sturmböen erreichten damit Windstärke 10. Spitzenreiter in Deutschland war nach vorläufigen Ergebnissen Spiekeroog mit 108 Stundenkilometern. Für die Bahn gab es keine Wahl als abzuwarten, wo die Bäume umknicken oder Äste sich in Oberleitungen verfangen. So gab es im Laufe des Nachmittags immer wieder Verzögerungen, auf mehreren Strecken ging zeitweise nichts mehr. Gestern Morgen waren die Störungen aber nahezu alle wieder behoben.

In Mülheim wurde am Samstag ein Arbeiter verletzt, als durch den starken Wind eine an einem Kran hängende Last ins Schwingen kam. Sie krachte gegen die Fahrerkabine eines Radladers. Der darin sitzende Fahrer wurde schwer verletzt in eine Klinik geflogen.

Mindestens bis morgen gibt es in ganz Deutschland immer wieder starke bis stürmische Böen. Ursache ist Tief "Andreas", dessen Ausläufer über Deutschland hinwegziehen.

(dpa)
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