Umstrittene Treibjagd in Taiji Japanische Fischer töten 40 Delfine

Taiji · Japanische Fischer haben bei ihrer umstrittenen Jagd auf Delfine nach Angaben von Umweltschützern etwa 40 der 250 gefangenen Tiere getötet. Weitere 52 seien ausgewählt worden, um lebend an Großaquarien und andere Kunden verkauft zu werden, teilte die Gruppe Sea Shepherd am Dienstag mit.

Blutige Jagd auf Delfine in Japan
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Die übrigen Delfine, die am Freitag mit Hilfe von Netzen in einer Bucht nahe dem Fischerdorf Taiji im Westen Japans zusammengetriebenen worden waren, ließen die Fischer den Angaben zufolge frei. Dabei verfing sich ein Tier im Netz und ertrank.

Die Aktivisten berichteten weiter, sie hätten seit vier Jahren nicht mehr so viele in die Bucht getriebene Delfine gesehen wie dieses Jahr. Unter den Tieren, die lebend verkauft werden sollen, befanden sich den Angaben zufolge ein seltenes Albino-Kalb und seine Mutter.

Die jährliche Delfinjagd nahe Taiji, verewigt in der Oscar-prämierten Dokumentation "Die Bucht" aus dem Jahr 2009, rief diesmal besonders heftige Kritik im Ausland hervor. Die US-Botschafterin in Japan, Caroline Kennedy, zeigte sich in einem Kommentar im Kurzdienst Twitter am Wochenende "zutiefst beunruhigt" über die Fangmethode nach dem Prinzip der Treibjagd.

Japans Regierung verteidigte indes die Jagd. Das Fangen der Säugetiere erfolge gemäß dem Gesetz, sagte Kabinettssekretär Yoshihide Suga am Montag in Tokio. Die Fischer selbst erklärten, die Delfinjagd gehöre zu ihrer Tradition. Die Kritiker aus dem Ausland nannten sie "heuchlerisch", da diese auch Fleisch äßen.

(ap)
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