Soma in der Türkei Über 2800 Arbeiter aus Unglücksbergwerk per SMS entlassen

Istanbul · Mehr als ein halbes Jahr nach einem schweren Bergwerksunglück in der Westtürkei, sollen über 2800 Mitarbeiter entlassen worden sein. Die Arbeiter haben ihre Kündigung wohl über Handy per SMS bekommen.

Hoffen und Bangen nach Grubenunglück in der Türkei
18 Bilder

Hoffen und Bangen nach Grubenunglück in der Türkei

18 Bilder

Die meisten der Kumpel hätten nach türkischen Medienberichten auch in der Unglücksmine in Soma gearbeitet, in der im Mai 301 Arbeiter starben. 600 der entlassenen Arbeiter seien in einem anderen Bergwerk derselben Firma beschäftigt gewesen, meldete die Zeitung "Cumhuriyet". Beide Minen seien seit dem Unglück im Mai außer Betrieb. Die Kumpel seien am Sonntag per SMS über ihre Entlassung informiert worden.

Die Betreiberfirma erklärte laut "Cumhuriyet", sie sei sechs Monate nach dem Unglück nicht mehr in der Lage, Gehälter weiter zu bezahlen.
Einer der Kumpel sagte der Zeitung "Hürriyet", in der SMS habe sein Ex-Arbeitgeber "gesunde und sichere Tage" gewünscht. An die Firma gerichtet sagte er: "Über welche Gesundheit und welche Sicherheit sprecht Ihr?" In der Region gibt es kaum Arbeit.

Das Unglück am 13. Mai im westtürkischen Soma war die schwerste Bergwerkskatastrophe in der Geschichte der Türkei. Viele der Arbeiter waren während eines Feuers erstickt. Die Unglücksursache wurde noch nicht abschließend untersucht.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort