Aus Köln und den Niederlanden Jetzt kämpfen auch Rocker gegen die Terrormiliz IS

Düsseldorf · Seit Wochen tobt der Kampf zwischen Kurden und der Terrormiliz IS um die syrische Grenzstadt Kobane. Aber auch im Irak werden die Dschihadisten bekämpft. Dabei soll die Kurdenmiliz YPG auch Unterstützung von Rockern erhalten – und zwar aus den Niederlanden und auch aus Nordrhein-Westfalen.

Kobane: IS und Kurden kämpfen an türkisch-syrischer Grenze
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Der dramatische Kampf um Kobane

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Foto: afp, am/MM

Seit Wochen tobt der Kampf zwischen Kurden und der Terrormiliz IS um die syrische Grenzstadt Kobane. Aber auch im Irak werden die Dschihadisten bekämpft. Dabei soll die Kurdenmiliz YPG auch Unterstützung von Rockern erhalten — und zwar aus den Niederlanden und auch aus Nordrhein-Westfalen.

"Die Kurden werden schon so lange unterdrückt", sagt ein Mann in Kampfausrüstung und mit Maschinengewehr auf Niederländisch in einem Video, dass im Internet kursiert. In dem Film ist er an der Seite von kurdischen Kämpfern zu sehen. Und auf Twitter posteten die "Kurden in den Niederlanden" ebenfalls ein Foto, dass diesen Mann mit einem Kurden in Syrien zeigen soll.

Ron uit Nederland heeft zich bij de Koerden aangesloten om het IS ongedierte te bestrijden. Respect! pic.twitter.com/xES1nmJg8h

Ron aus den Niederlanden habe sich den Kurden angeschlossen, um das "Ungeziefer der IS" zu bekämpfen, steht in dem dazu gehörigen Tweet. Der Präsident des Motorclubs No Surrender, Klaas Otto, bestätigte dem niederländischen Fernsehen zudem, dass drei Clubmitglieder im Irak gegen den IS kämpfen — an der Seite der Kurden.

Die niederländische Staatsanwaltschaft konnte oder wollte das zwar nicht bestätigen, sagte aber, dass dies — im Gegensatz zum Kampf für die Terrormiliz — nicht strafbar sei. "Der Unterschied ist, dass das (der IS) eine terroristische Organisation ist", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Wim de Bruin, der Nachrichtenagentur dpa. Sollten die Männer jedoch Kriegsverbrechen begehen, dann würde diese verfolgt.

Der Kurdenkonflikt in der Türkei
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Foto: dpa, n m adp

Doch nicht nur aus den Niederlanden erhalten die kurdischen Kämpfer im Irak und Syrien Unterstützung vonseiten der Rocker. Der Präsident des Kölner Chapter des Rockerclubs Median Empire postete im Netz mehrfach Bilder von Clubmitgliedern, die aus Syrien stammen sollen. Erst vor wenigen Tagen schrieb er dort: "Unsere Jungs waren heute in Kobane und haben mir berichtet, dass sie beschossen wurden." Der Name des Rockerclubs ist der englische Ausdruck für die historische Heimat der Kurden, viele Mitglieder haben kurdische Wurzeln.

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter im Bundeskriminalamt sieht die Unterstützung der Rocker allerdings alles andere als positiv, wie er "Spiegel Online" sagte. "Wir müssen uns mit der Frage befassen, wie wir mit den 'Rückkehrern' aus diesem Bereich umgehen", so Andy Neumann zu dem Portal. "Es handelt sich bei ihnen immerhin um potenzielle Straftäter, die dann, ausgestattet mit paramilitärischer Kampferfahrung, wieder nach Deutschland einreisen.

Gerade hinsichtlich des sich zuspitzenden Konflikts von Islamisten und Kurden in der Bundesrepublik enstehe so eine "nicht zu unterschätzende Gefahr für die ohnehin angespannte Sicherheitslage", wird Neumann zitiert.

(das)
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